Gmünd setzt auf Radarwagen zur Tempokontrolle
Ausschuss beschließt einstimmig den Kauf eines neuen Fahrzeugs, das auch mehrere Fahrspuren gleichzeitig überwachen kann.
Schwäbisch Gmünd
Um zu kontrollieren, ob sich die Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten halten, setzt Gmünd auf mobile Überwachung. Deshalb schafft die Stadt, wie schon 2020, einen neuen Radarwagen an. Dem stimmte der Verwaltungsausschuss am Mittwoch zu. Damit stehen vier Radarwagen in Diensten der Stadt – allerdings nur kurzfristig, denn zwei der Fahrzeuge werden zum Jahresende ausrangiert, da sie in die Jahre gekommen sind.
Manchmal auch nachts
Der Leiter des Ordnungsamts, Gerd Hägele, informierte die Stadträte, dass die Kontrollfahrzeuge täglich von 6 bis 16 Uhr im Einsatz sind – manchmal jedoch auch abends und nachts. Die neuen Wagen können mehr als ihre Vorgänger: zum Beispiel mit zwei Kameras mehrere Fahrspuren und verschiedene Fahrtrichtungen gleichzeitig überwachen. Die Neuanschaffung wird voraussichtlich zum Jahresende in Betrieb gehen können. Der Ausschuss entschloss sich auf Anraten der Verwaltung einstimmig, trotz Mehrkosten von rund 17 000 Euro ein Elektrofahrzeug der Marke Toyota zu kaufen.
Die Stadt hat derzeit noch sechs stationäre Anlagen mit neun Messstellen an den Straßen, berichtete Hägele. Allerdings seien fünf davon aus technischen Gründen außer Betrieb.
Stationäre Anlagen seien nur an besonderen Gefahrenstellen sinnvoll, meinte Erster Bürgermeister Christian Baron. Generell setze die Stadtverwaltung auf mobile Kontrollen. Mit den wechselnden Einsatzstellen könne der notwendige Kontrolldruck gewährleistet werden. Auch die grauen Anhänger mit Kameras, die oft an Straßenrändern aufgestellt werden, erscheinen Baron nicht so sinnvoll. Gerd Hägele zeigte den Stadträten auf einer Grafik die Zahlen der Tempoverstöße und die Einnahmen der Stadtverwaltung daraus.
Das rechnet sich
Das Fahrzeug rechnet sich, stellte CDU-Stadtrat Martin Bläse fest. Allerdings solle Gmünd nicht zur Überwachungsstadt werden. Gabriel Baum (Grüne) sprach von einem sinnvollen Druck, um Limits einzuhalten. Uwe Beck (SPD) verwies darauf, dass die Stadt Aalen 1,5 Millionen Euro in stationäre Anlagen investiere. Unterschiedliche Auffassungen, meinte Christian Baron dazu. Linke-Stadträtin Cynthia Schneider bekannte, dass sie „einer der Stammkunden“ der Radarwagen sei. Sie stimmte dem Kauf aber auch zu.
Brigitte Abele (BL) vertrat die Ansicht, dass stationäre Anlagen zum Beispiel an der Ortsdurchfahrt Wetzgau besser wären. Da wurde sie von Gertraude von Streit (Grüne) unterstützt. Auf Christian Kriegs (CDU) Vorschlag forderte der Bürgermeister Ortsteile auf, auch neue Kontrollstellen vorzuschlagen.
Copyright Gmünder Tagespost, 16.02.2023