Sportpark mit Baurecht, aber ohne Geldgeber?
Sportstätten: Nach dem Bau- und Umweltausschuss der Stadt Gmünd berät kommende Woche der Gemeinderat zum Bebauungsplan für das TSB-Sportgelände im Laichle. Die Zustimmung gilt als sicher. Weil unklar ist, wer zahlt, hängt das Vorhaben dennoch weiter in der Luft.
SCHWÄBISCH GMÜND. Ein Kunstrasen und ein Rasenplatz, ein Vereinsgebäude, rund 300 Parkplätze, ein Regenrückhaltebecken sowie Landschaftsplegemaßnahmen am Waldsaum: Gerhard Hackner, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, skizzierte zunächst, was im Bereich nördlich des bestehenden Fußballplatzes und der Tennisfelder konkret entstehen soll. In der vergangenen Woche hatten die Ortschaftsräte von Großdeinbach, auf dessen Gemarkung das Plangebiet liegt, und RehnenhofWetzgau, das von der Erschließung am stärksten betroffen sein wird, dem Bebauungsplan einstimmig bzw. bei einer Gegenstimme mit großer Mehrheit zugestimmt. Das letzte Wort hat wie so oft der Gmünder Gemeinderat; sofern die Sitzung des Bau-, Klima-, Umwelt- und Energieausschusses als Stimmungstest herhalten darf, sollte die Satzung die Hürde aber locker nehmen.
CDU-Stadtrat Thomas Kaiser äußerte sich zufrieden damit, dass eine Lösung gefunden worden sei, mit der auch die ortsansässigen Landwirte gut leben könnten. „Es ist insgesamt eine gute Sache“,
nahm er Stellung. Noch ein paar Fragen zu dem Vorhaben stellte Karl-Andreas Tickert (Grüne), der unter anderem wissen wollte, inwiefern der Insektenschutz berücksichtigt worden sei, was es mit den auf dem Gelände festgestellten Altlasten auf sich habe und warum als Ausgleich für eine bisherige Ackerfläche andernorts Obstbäume gepflanzt würden. Laut Pachtverträgen, antwortete Gerhard Hackner, handele es sich um eine Streuobstfarm, was auch das Landratsamt des Ostalbkreises, das in den Prozess eingebunden sei, so bestätigt habe. Zu den Altlasten habe eine Aalener Firma ein umfassendes Gutachten erstellt, sie seien für den Sportpark Laichle unproblematisch. Beim Insektenschutz, den es vor allem bei den Flutlichtern zu berücksichtigen gelte, würden die vom Gesetzgeber geforderten Maßnahmen ergriffen.
Es waren dann Tim-Luka Schwab (SPD) und Sebastian Fritz (söl), die die Diskussion zu dem Thema lenkten, das wohl noch einigen weiteren im Saal unter den Nägeln brannte. „Zwischen dem Verein TSB und der Stadt gibt es noch viele offene Fragen“, erinnerte Schwab, der betonte, dass mit dem Sportpark ein wichtiges sportliches Angebot geschaffen werde. Fritz wies darauf hin, dass die Fußballabteilung des TSB den neuen Platz unbedingt brauche, und fragte Oberbürgermeister Richard Arnold, ob es aktuell Gespräche zwischen dem Verein und der Stadtverwaltung gebe.
Dies wollte das Stadtoberhaupt weder bestätigen noch verneinen. „Wir werden das zu gegebener Zeit besprechen“, zeigte sich Arnold schmallippig. „Jetzt geht es erst einmal darum, die baurechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.“ Weiter ist unklar, wer den Sportpark Laichle bezahlen soll: Während der Verein davon ausgeht, dass das Geld aus der Stadtkasse kommt, sieht die Stadt den Verein in der Plicht.
Auf Nachfrage von Karin Rauscher (Freie Wähler Frauen) erläuterte Gerhard Hackner, dass laut neuer Verordnung seit Januar pro 35 Parkplätze eine Photovoltaik-Anlage installiert werden muss. Brigitte Abele (Bürgerliste) begrüßte, dass nun die baurechtlichen Voraussetzungen für den Sportpark hergestellt würden.
Copyright Rems Zeitung, 19.05.2023 Benjamin Richter