„Ja“ zu Pflegeheim-Plänen des Schönblicks
Artikel aus der Rems Zeitung: Infrastruktur: Seit Jahren wird in Gmünd darüber diskutiert, ob das geplante Plegeheim, auch mit Plätzen für an Demenz Erkrankte, nicht an einem anderen Standort gebaut werden könnte. Kritiker wollten die dafür nötige Abholzung eines Waldstücks verhindern. Der Gemeinderat gab nun grünes Licht.
SCHWÄBISCH GMÜND. Es war zwar keine wirklich knappe Mehrheit für die vom Schönblick überarbeiteten Pläne zum Bau eines Plegeheims auf dem Rehnenhof – als Ersatz für ein Plegeheim in der Nachbarschaft, das aufgrund veränderter baulicher Aulagen die Zulassung verliert. Aber
immerhin votierten 16 Mitglieder des Gemeinderats dagegen, zwei enthielten sich. Martin Bläse (CDU) hatte zuvor appelliert, das manche Stadträte über ihren ideologisch bedingten Schatten
springen und für Plegeplätze stimmen sollten. Barbara Bijok (Grüne) machte deutlich, dass der Schutz der Natur als „urgrüne DNA“ nicht über Bord geworfen werde. Den Bau eines Plegeheims begrüße man ausdrücklich, aber eben nicht an dieser Stelle. Dr. Uwe Beck (SPD) sagte, seine Fraktion sehe das Für und Wider.
Prof. Dr. Andreas Benk (söl) schickte voraus, dass er die mittlerweile sachliche Zusammenarbeit mit der CDU schätze, verwahrte sich aber gegen den Ideologie-Vorwurf. Dass man zu oft ökonomische über ökologische Aspekte bei der Standortwahl stelle, bedaure er. Es sei schade, dass der Schönblick als ansonsten sehr vorbildliche Einrichtung da nicht nachgebe. Außerdem, so Benk, sei es nicht gut, dass der Ausgleich für den abgeholzten Wald auf einer wertvollen landwirtschaftlichen Nutzläche erfolge.
Dr. Constance SchwarzkopfStreit (Freie Wähler Frauen) begrüßte den vom Schönblick vorgelegten Kompromiss und Brigitte Abele (Bürgerliste) erinnerte daran, dass sich der Bedarf an Plegeplätzen in den nächsten Jahren verdreifachen werde.
Dr. Peter Vatheuer (FDP) warnte davor, durch überhöhte moralische Ansprüche die Wirtschaft zu gefährden.
Christof Preiß (CDU) betonte, dass es bei dieser Entscheidung um Menschen gehe.
Copyright Rems Zeitung, 05.10.2023