Investor Feig will mit weniger Stellplätzen am Salvator Geld sparen
Aus der heutigen Rems Zeitung: Der Bau- und Umweltausschuss soll heute Änderung des städtebaulichen Vertrags zustimmen. Eine komplette Ebene in der Tiefgarage soll wegfallen. Außerdem will Gerald Feig eine längere Bauzeit haben. So begründet der Schorndorfer Unternehmer seinen Antrag.
SCHWÄBISCH GMÜND. Eigentlich schien alles in trockenen Tüchern. Am 10. Mai hatten OB Richard Arnold für die Stadt Schwäbisch Gmünd und Gerald Feig für sein Immobilienunternehmen einen städtebaulichen Vertrag unterschrieben, der die Bebauung des Salvatorareals regelt. Einige der Vereinbarungen will Feig jetzt geändert haben. Feig betont zwar, dass er mit seiner Achte Schorndorfer Immobilien GmbH &Co.KG am Projekt „Wohnen am Salvatorpark“ festhalten will. Bisher sind dort insgesamt 25 Wohnungen und in der bestehenden Villa weitere fünf Wohnungen vorgesehen. Die geplante Tiefgarage soll im ersten Untergeschoss Platz für 37 PKWParkplätze (davon zwei Behinderten-Stellplätze) bieten, die um 13 Doppelparker in einem zweiten Untergeschoss ergänzt werden sollten.
Wegen der Verteuerung der Baupreise, der allgemeinen wirtschaftlichen und geopolitischen Lage sollen nun die geplanten 13 Doppelparker im zweiten Untergeschoss wegfallen. Dies würde 26 Stellplätzen entsprechen, was die Vorlage der Stadtverwaltung, die den Antrag befürwortet, aber so
nicht ausdrücklich aufführt. Durch den Wegfall der Stellplätze könne der bauliche Eingriff in das Baugrundstück erheblich verringert und die Kosten der Baumaßnahme reduziert werden. „Baurechtlich sind für das Bauvorhaben insgesamt 30 Stellplätze nachzuweisen. Die erforderliche Stellplatzanzahl wird für die Gesamtanlage (Neubau und Villa) dennoch in vollem Umfang mit insgesamt 43 Stellplätzen eingehalten“, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss.
Außerdem will der gebürtige Gmünder Feig, der auch beim Römerstüble in der Römerstraße als Investor auftritt, von der Verplichtung entbunden werden, innerhalb von vier Jahren ab Baubeginn (erster Baggerbiss) die Wohnungen bezugsfertig fertigzustellen. Er will jetzt eine Frist von sechs Jahren haben. Davor hat er bereits 18 Monate Zeit, um nach der Baugenehmigung mit den eigentlichen Bauarbeiten zu beginnen. Rechnet man noch weitere vereinbarte Fristen und Bearbeitungszeiten hinzu, dann könnte es acht bis neun Jahre dauern, bis die Wohnungen fertig sind.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch eine Klausel im städtebaulichen Vertrag, die der Stadt zwar ein Rücktrittsrecht vom Vertrag einräumt, wenn der Investor seinen Verplichtungen nicht nachkommt. Sie kann aber nicht gerichtlich erzwingen, dass er die Baumaßnahme fertigstellt.
Das ambitionierte Wohnprojekt ist nicht das erste Mal in der Diskussion. Denn eigentlich müssten seit einem Gemeinderatsbeschluss vom 16. Dezember 2020 alle Bauträger bezahlbaren Wohnraum schaffen. Doch fürs Wohnen im Salvatorpark gilt dies nicht. Der Investor kaufte sich davon frei – mit 114 000 Euro. Laut eigentlich geltendem Gemeinderatsbeschluss müsste der Investor vier der
geplanten 25 neuen Wohnungen zu 33 Prozent unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete vermieten. Bei 12 Euro pro Quadratmeter ergeben sich angeblich jene 114 000 Euro als Ablöse.
Die Befreiung wurde Feig dann gegen die Stimmen der heutigen s.ö.l erteilt. Auf dem parkähnlichen Gelände der Villa Salvator (ehemals Villa Bidlingmaier) in der Salvatorstraße 20 in Schwäbisch Gmünd war über mehrere Jahrzehnte ein Plegeheim angesiedelt, das dann 2019 geschlossen wurde. Feig hatte das Gelände dann 2020 erworben.
¬ Die Sitzung des Bauausschusses beginnt am Mittwoch, 6. Dezember, 15.30 Uhr, im
Sitzungssaal des Rathauses.
Copyright Rems Zeitung, 06.12.2023