Wann kommt’s Wärmenetz? Stadt Gmünd will nun Bürgern endlich Perspektive bieten
Kommunale Wärmeplanung als großer Rahmenplan – so werden die nächsten Schritte aussehen. Wärmepreis in Bettringen soll bis April feststehen.
Schwäbisch Gmünd. Was kostet mich das Heizen? Für Bettringer, die am geplanten Wärmenetz interessiert sind, soll die Frage schnell beantwortet werden: Im April wollen die Stadtwerke den „Wärmepreis“ bekanntgeben.
Start in diesem Jahr in Bettringen Ost
Der Netzplan ist gemacht, Preiskalkulation, Wärmeverträge, „Kellergespräche“ beim einzelnen Kunden, Baubeschluss sollen folgen: Die Stadtwerke geben Gas beim geplanten neuen Nahwärmenetz. „Wir sind in Bettringen in der Brennstoffbeschaffung“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Ernst. Im Juli oder August soll alles so weit geplant sein, dass der Aufsichtsrat den Baubeschluss treffen kann.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es Geld vom Bund gibt. „Förderung ist ein Muss“, sagt Ernst. Ohne Förderbescheid wird es keinen Baubeschluss geben. „Es ist toll, dass wir jetzt starten in Bettringen Ost. Aber es darf uns nicht passieren, dass das nicht zur Umsetzung kommt. Das wäre der Supergau, dann können wir einpacken“, sagt Stadtrat Martin Bläse (CDU).
Diese Orte sind als nächstes dran
Die zwei weiteren Ausbaustufen nach Bettringen Ost: Erstens die Sanierung des schon bestehenden Netzes in Bettringen Nordwest. „Wir haben dort hohe Wärmeverluste von 25 Prozent, es ist sinnvoll, Nordwest gleich mit einzubeziehen und das Netz für eine Erweiterung auszulegen“, sagt Ernst. Und zwar mit kompletter Erneuerung: „Es ist wirtschaftlich günstiger, in Nordwest neue Wärmeleitungen zu verlegen.“
Das zweite Projekt in der Reihe: ein Netz für Weiler. Danach stehen Bargau, Rechberg und die Altstadt auf der Liste der folgenden Projekte. In diesen fünf Teilgebieten, in denen insgesamt 3300 Gebäude potenziell erreicht werden, braucht’s zunächst eine Machbarkeitsstudie. Für jede einzelne Machbarkeitsstudie werden rund 45000 Euro fällig.
Für Aufwand und Baukosten gibt es eine grobe Rechnung: Rund 75 Kilometer Leitungen, Hausanschlüsse nicht mitgerechnet, müssten in den fünf Teilgebieten verlegt werden. Gesamtkosten dafür: mehr als 40 Millionen Euro. Macht rechnerisch pro Gebäude Investitionskosten von gut 12000 Euro. Es ist zunächst eine theoretische Zahl, falls die Regel bleibt, dass Eigentümern die Wahl bleibt, sich auch gegen einen Anschluss zu entscheiden. Über eine Anschlusspflicht ist in der Politik schon diskutiert worden, in Gmünd ist das aber derzeit kein Thema.
In Vorbereitung: Info-Broschüre für Bürger
„Was sagen wir Bürgern in Herlikofen, Hussenhofen, Lindach?“ „Was ist mit Großdeinbach und Rehnenhof-Wetzgau? Die Stadträte Andreas Benk (söl) und Brigitte Abele (Bürgerliste) bringen mit ihren Fragen ein Defizit auf den Punkt, das der Wärmeplanung in Gmünd bisher anhaftete – dass vielen Bürgern keine zeitliche Perspektive genannt wird, wann sie mit dem Bau eines Wärmenetzes vor ihrer Haustür rechnen können – oder ob sie gleich besser ohne planen bei ihrer Heizzukunft.
Das soll sich jetzt ändern: „Genau das haben wir mit dem Flyer vor“, sagt Peter Ernst zu einer geplanten Info-Broschüre. „Wie könnte der Ablauf aussehen? Das war nicht die Aufgabe der Wärmestudie, diese Planung sollten wir jetzt nachholen.“
Die zwei weiteren Ausbaustufen nach Bettringen Ost: Erstens die Sanierung des schon bestehenden Netzes in Bettringen Nordwest. „Wir haben dort hohe Wärmeverluste von 25 Prozent, es ist sinnvoll, Nordwest gleich mit einzubeziehen und das Netz für eine Erweiterung auszulegen“, sagt Ernst. Und zwar mit kompletter Erneuerung: „Es ist wirtschaftlich günstiger, in Nordwest neue Wärmeleitungen zu verlegen.“
Das zweite Projekt in der Reihe: ein Netz für Weiler. Danach stehen Bargau, Rechberg und die Altstadt auf der Liste der folgenden Projekte. In diesen fünf Teilgebieten, in denen insgesamt 3300 Gebäude potenziell erreicht werden, braucht’s zunächst eine Machbarkeitsstudie. Für jede einzelne Machbarkeitsstudie werden rund 45000 Euro fällig.
Für Aufwand und Baukosten gibt es eine grobe Rechnung: Rund 75 Kilometer Leitungen, Hausanschlüsse nicht mitgerechnet, müssten in den fünf Teilgebieten verlegt werden. Gesamtosten dafür: mehr als 40 Millionen Euro. Macht rechnerisch pro Gebäude Investitionskosten von gut 12000 Euro. Es ist zunächst eine theoretische Zahl, falls die Regel bleibt, dass Eigentümern die Wahl bleibt, sich auch gegen einen Anschluss zu entscheiden. Über eine Anschlusspflicht ist in der Politik schon diskutiert worden, in Gmünd ist das aber derzeit kein Thema.
In Vorbereitung: Info-Broschüre für Bürger
„Was sagen wir Bürgern in Herlikofen, Hussenhofen, Lindach?“ „Was ist mit Großdeinbach und Rehnenhof-Wetzgau? Die Stadträte Andreas Benk (söl) und Brigitte Abele (Bürgerliste) bringen mit ihren Fragen ein Defizit auf den Punkt, das der Wärmeplanung in Gmünd bisher anhaftete – dass vielen Bürgern keine zeitliche Perspektive genannt wird, wann sie mit dem Bau eines Wärmenetzes vor ihrer Haustür rechnen können – oder ob sie gleich besser ohne planen bei ihrer Heizzukunft.
Das soll sich jetzt ändern: „Genau das haben wir mit dem Flyer vor“, sagt Peter Ernst zu einer geplanten Info-Broschüre. „Wie könnte der Ablauf aussehen? Das war nicht die Aufgabe der Wärmestudie, diese Planung sollten wir jetzt nachholen.“
Kapitalerhöhung für die Stadtwerke?
Rund 140 Millionen Euro wollen die Stadtwerke bis 2030 in Projekte zur Energiewende in Gmünd investieren: in Wärmeversorgung, Mobilität, Erneuerbare Energien, den Ausbau von Strom-Netzen. Um das stemmen können, wird über eine Kapitalerhöhung diskutiert – Mehrheitseigner ist die Stadt Gmünd. Aber: „Das werden wir nur schaffen, wenn eine Förderung von höherer Stelle kommt“, sagt OB Richard Arnold.
Copyright Gmünder Tagespost, 03.02.2024