Kultur und Soziales verbinden
Die söl-Fraktion des Gmünder Gemeinderates besuchte die Gmünder a.l.s.o. in der Goethestraße. Die beiden Geschäftsführer Karin Schwenk und Ali Nagelbach stellten die vielen verschiedenen Betätigungsfelder vor.
Die a.l.s.o. habe in den letzten Jahren immer mehr Personal aufgebaut und finanziere sich in der Hauptsache durch Projektgelder von Land und Bund. Als Sozialunternehmen ist dem a.l.s.o. e.V. besonders wichtig, unbefristete sozialversicherungspflichtige Jobs zu schaffen. Dies gelinge nach wie vor, bringe aber bei der ausschließlichen Finanzierung über Projektgelder, die zeitlich befristet sind, immer ein finanzielles Risiko mit sich. „Fest angestellt sind derzeit 30 Personen. Mit hinzukommen bis zu 24 Maßnahmeteilnehmer*innen in der Möbelbörse und viele Ehrenamtliche im Reparaturcafé und Kulturcafé, damit kommen wir auf über 100 mitarbeitende Personen“, so der 2. Vorsitzende und Kandidat auf der söl-Liste Peter Yay-Müller.
Schon seit den Anfängen sind Kultur, Begegnung und Treffpunkte Bestandteil der Arbeit des Vereins. Seit 2011 konnten diese Angebote am Standort Goethestraße ausgebaut und professionalisiert werden. Ein ehrenamtlich organisiertes und durchgeführtes Kulturcafé mit wöchentlichen Veranstaltungen hat sich etabliert, ebenso wie ein stark frequentiertes ehrenamtliches Reparaturcafé und ein interkulturelles Frauenfrühstück. „Dies bringe Menschen zusammen, die sonst vielleicht keine Berührung miteinander hätten und die Brücken zwischen den Angebotsformaten zeige auch zum Teil Menschen mit besonderen Herausforderungen eine Perspektive in einem neuen Betätigungsfeld auf“, so Ali Nagelbach. Der Fraktionsvorsitzende Sebastian Fritz erkundigte sich nach der städtischen Förderung für das ehrenamtlich geführte Kulturcafe und war stark verwundert, dass es dafür nur einen sehr geringen Zuschuss gebe. „Das Kulturcafe ist längst zu einer Größe im Kulturbetrieb aufgestiegen und ziehe Menschen bis in den Großraum Stuttgart an. Dies sollte der Stadt durchaus etwas wert sein“, so der Fraktionsvorsitzende.
Weiteres wichtiges Projekt ist „KIZ plus 5.0“ das von BMAS und Bundes ESF gefördert wird, und zum Ziel hat, die Lebenssituation und gesellschaftliche Teilhabe von Familien mit geringem Einkommen nachhaltig zu verbessern. Dieses wird von der Sozialarbeiterin und Kandidatin auf der söl-Liste, Regina Krieg geleitet. „Wir unterstützen Eltern mit geringem Einkommen bei Fragen zur Existenzsicherung und haben dabei auch die Kinder im Blick, damit diese eine möglichst reibungslose Bildungskarriere durchlaufen können“, so Regina Krieg.
Das Fraktionsmitglied Prof. Dr. Andreas Benk bemängelte in dem Zusammenhang die weiter lange Wartezeit für die Wohngeldanträgen. Durch die Änderung auf Bundesebene sind deutlich mehr Menschen anspruchsberechtigt. Trotz zusätzlicher Stellen im Sozialamt ist es leider keine Ausnahme, dass die Bearbeitung der Anträge ein halbes Jahr und länger benötige, nur dauere die Bewilligung der Anträge teilweise bis zu einem halben Jahr. Die Miete und die Nebenkosten müssen aber bezahlt werden“, so Benk.
Zu einer festen Größe hat sich längst die Möbelbörse der a.l.so. entwickelt. Das Fraktionsmitglied Andreas Dionyssiotis zeigte sich angesichts der rund 400 Bedarfsgemeinschaften, die im vergangenen Jahr damit erreicht wurden, positiv überrascht. „Das sind ja rund ein Drittel der Berechtigten im Ostalbkreis“, so Dionyssiotis. „Damit leiste die a.l.s.o. seit vielen Jahren nicht nur einen großen Beitrag zur Versorgung mit Möbeln, sondern trage auch einen enormen Beitrag zur Nachhaltigkeit bei“, so Karin Schwenk.
Die Fraktion freute sich angesichts der positiven Entwicklung der a.l.s.o. und versprach den beiden Geschäftsführern die Werbetrommel für das Gartencafè im angrenzenden Garten unterhalb des Fahrradwegs, das jeden Freitag von 15-18 Uhr geöffnet ist, zu rühren.