Stellungnahme Schleich-Kundgebung
Stellungnahme des Fraktionsvorsitzenden Sebastian Fritz, für die söl-Fraktion: Auch unsere Fraktion ist entsetzt angesichts des konkreten Vorhabens der Gesellschafter und der Geschäftsleitung der Schleich GmbH, den Standort Herlikofen zu schließen und die Arbeitsplätze nach München und Prag zu verlagern. Das Angebot, welches den Beschäftigten hierbei gemacht wird, ist aus unserer Sicht ein vergiftetes – warum? Zum einen sind die knapp 250 Beschäftigten hier am Standort fest mit ihren Familien verwurzelt. Da zieht man nicht einfach so nach Prag oder gar an Deutschlands teuersten Wohnstandort München. Zum anderen wirft das Vorgehen große Fragen auf. So wurde wohl der Betriebsrat erst kurz vor der Belegschaft informiert und somit sein Informations- und Mitbestimmungsrecht mit Füßen getreten. Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel, fußen der Erfolg und die Geschichte der Firma Schleich doch maßgeblich auf dem Engagement einer tollen Belegschaft, und ganz nebenbei verstößt die Geschäftsführung auch gegen geltendes Recht. Wir fragen uns, wie man als Traditionsunternehmen am Standort Herlikofen nur derart rücksichtslos mit der eigenen Belegschaft umgehen kann und dies, nachdem genau diese Belegschaft in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten immer wieder gezeigt hat, dass sie auch in schwierigen Zeiten mit viel Kreativität Lösungen gefunden hat!?!
Unsere Fraktion erklärt sich ganz klar solidarisch mit den Beschäftigten und unterstützt den Oberbürgermeister, in dieser Angelegenheit nicht aufzugeben und nach Möglichkeiten zu suchen, die Gesellschafter und die Geschäftsleitung zu einem Umdenken zu bewegen. Wir sehen aber auch das CDU-geführte Wirtschaftsministerium des Landes in der Pflicht, sich aktiv einzubringen und mit der Stadtspitze etwas gegen die Abwanderung zu unternehmen!
Wir wünschen dem Betriebsrat alles Gute für die anstehenden Verhandlungen und gutes Stehvermögen. Vielen Dank!