Schwäbisch Gmünd. „Die Ideen für den Radverkehr auf der zu sanierenden Remsbrücke nehmen wir auf“, sagt Oberbürgermeister Richard Arnold im Gemeinderat bei der Vergabe der Sanierungsarbeiten für das Bauwerk zwischen Verteiler Ost und der Buchauffahrt. Er begrüßt die Vorschläge des Arbeitskreises Mobilität und Verkehr, das zurzeit noch für Radfahrer gesperrte Teilstück auf der Brücke heutigen Anforderungen anzupassen.
Durch kleine Veränderungen soll die Brücke radtauglich werden. Aktuell sind die Gehwege dort nur 1,40 Meter breit, zu wenig, um darauf auch Radverkehr zuzulassen. Außerdem sind die Geländer nur 90 Zentimeter hoch. Die müssten, äußerte sich Agenda-Sprecher Thomas Kaiser schon am Dienstag gegenüber der GT, mindestens 130 Zentimeter hoch sein. Bürgermeister Julius Mihm erläutert im Gemeinderat die Möglichkeiten, die nun genutzt werden: Dazu sollen die sogenannten Brückenkappen, der äußere Rand der Brücke, verbreitert werden. Fahrspuren für Autos verlieren durch den Eingriff jeweils rund 20 Zentimeter. So lässt sich die nötige Breite der künftigen Geh- und Radwege auf der Brücke einrichten.
Der Arbeitskreis Mobilität und Verkehr nennt Gründe für die Verbesserungsvorschläge: Anwohner aus der Buchstraße und den nördlich angrenzenden Straßen nutzen diese Brücke, um Richtung Kaufland zu kommen. Der offizielle Radweg führt in der Oststadt durch die weiter südlich gelegene Werrenwiesenstraße vorbei an der Lkw-Rampe des Elektromarkts Richtung Gaskessel. Für die Anwohner sei das ein Umweg und eine zusätzliche Gefahrensituation durch rangierende Lastwagen im Bereich der Einkaufsmärkte.
Stadträte begrüßen die Verbesserungen durchweg. Man müsse Alltagsradlern entgegenkommen, ihre Wege zwischen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen bedenken, sagt Gabriel Baum (Grüne). Es sei aber ein Manko, dass solche Ideen nachgeschoben werden müssten. „So etwas muss man in Zukunft gleich mitplanen.“ Immer noch würden Radfahrer und Fußgänger zu oft vergessen. Das sieht Sebastian Fritz (Linke) ähnlich. Er dankt der Verwaltung, dass die Pläne in letzter Minute noch überarbeitet werden, „es wäre schlecht, auf diese Radachse über die Rems zu verzichten“. Thomas Kaiser (CDU) geht von überschaubaren Mehrkosten aus. Hussenhofens Ortsvorsteher Josef Heisenberger gibt den Planern mit auf den Weg, genau auf die Breite der Fahrspuren für Autos zu achten, „dass es nicht zum Rückstau auf den Kreisverkehr Buchauffahrt kommt“. Sprecher der anderen Fraktionen im Gemeinderat begrüßen den Geh- und Radweg auf der Brücke.
Die Sanierung der Remsbrücke ist Voraussetzung für die Umstufung der Buchauffahrt zur Landesstraße. Die Stadt hat dann keine weitere Unterhaltslast zu tragen. Die Brückensanierung kostet insgesamt rund 2,4 Millionen Euro. Der Eigenanteil der Stadt Schwäbisch Gmünd liegt bei 1,05 Millionen Euro.