Schwäbisch Gmünd. Mit einem Transformationsrat will die Stadt eine „Offensive für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze“ starten. Diesen Rat stellte am Mittwoch Gmünds Wirtschaftsförderer Alexander Groll Stadträten im Stadtgarten vor. „Wir brauchen eine schlagkräftige Truppe, die weiterdenkt“, sagte Oberbürgermeister Richard Arnold, der mit etwa 50 Personen aus Verwaltung, Ratsfraktionen, Wirtschaft und Wissenschaft bis zum Jahresende ein Konzept erarbeiten will. Damit will Gmünd auf Digitalisierung, Automatisierung, Stellenabbau bei Bosch AS und Corona-Krise reagieren. Alle Fraktionen signalisierten Zustimmung, und alle befürworteten, dass Gmünds Wirtschaftsförderung den Prozess gestaltet und nicht ein externes Institut für 100 000 Euro beauftragt wird. Eine Entscheidung fällt kommende Woche.
Dieser Transformationsrat sei eine „gute Sache“, sagte Christian Baron (CDU). Gmünds Abhängigkeit von einem Bereich, der Automobilbranche, sei ein Schwachpunkt, die Stadt müsse sich breiter aufstellen. Skepsis äußerte er, ob der Rat mit 50 Mitgliedern nicht zu groß sei. Auch Gabriel Baum (Grüne) kritisierte Gmünds Abhängigkeit von der Automobilbranche. Die Folgen seien aktuell bei Bosch AS zu sehen. Baum forderte, beim Zukunftskonzept Klimawandel und Flächenverbrauch zu berücksichtigen. Und er forderte „kein Blabla“, sondern „messbare Ziele“. Gmünd hätte „viel früher in diesen Prozess einsteigen“ müssen, sagte Sigrid Heusel (SPD). Nun müsse die Stadt handeln, „für unsere Menschen“. „Klimawandel und Beschäftigung dürfen dabei keine Randnotiz sein“, sagte Alexander Relea-Linder (Die Linke). „Nochmal ein Rat“, forderte Karin Rauscher (FWF), dass dem Gemeinderat des Transformationsrates wegen nicht nur eine „Statistenrolle“ bleibe. 50 Leute seien zu viel für eine schnelle Entscheidung, sagte Ullrich Dombrowski (BL). Auf den ersten Blick sei der Transformationsrat gut, er sei sich aber nicht sicher, „ob er uns wirklich voranbringt“. Ihm sei das Vorhaben eine „Herzensangelegenheit“, sagte Dr. Peter Vatheuer (FDP/FW). Dass die Folgen eines Klimawandels „massiver“ seien als die der Corona-Krise, sagte Prof. Dr. Andreas Benk (Die Linke) und forderte nicht nur eine ökonomische, sondern eine „soziale und ökologische Transformation“.