Es ist ein zukunftsträchtiges Vorhaben, hört auf den Namen „H2-Aspen – Greater Stuttgart“ und soll Schwäbisch Gmünd durch einen Technologiepark zu einem überregional bedeutenden Standort in den Bereichen Wasserstoff und Brennstoffzellentechnik machen. In der gemeinsamen Sitzung von Verwaltungsausschuss und Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats gab es fast euphorische Zustimmung für das Schlüsselprojekt. CDU-Stadtrat Martin Bläse schreibt es dem „Visionär Richard Arnold zu“.
Darum geht’s: Auf dem Areal Aspenfeld nördlich von Bargau und östlich des Gewerbegebiets Gügling sollen auf einer Fläche von rund 33 Hektar Unternehmen und Hochschule an Zukunftstechnologien forschen und auch produzieren. Oberbürgermeister Richard Arnold nennt es ein Wasserstoff-Kompetenzcluster. In einer Machbarkeitsstudie habe man den Bereich als Standort für einen nachhaltigen Technologiepark untersucht – mit positiven Perspektiven.
Bereits heute beschäftigen sich Firmen und Einrichtungen aus der Region mit dem Thema Wasserstoff. Unter anderem ist es das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie (FEM). Magna Steyr fertigt am Standort Schwäbisch Gmünd bisher Treibstofftanks. Für die Wasserstofftechnik sei geplant, Tanks für Lastwagen herzustellen. Magna benötige zum Aufbau einer neuen Produktionslinie eine Fläche von drei bis acht Hektar. Das Unternehmen PTS- Prüftechnik untersucht für Fahrzeuge den kompletten Antriebsstrang und entwickelt nun die Prüfung von Wasserstofffahrzeugen. CS Sonderfahrzeuge entwickelt und baut Prototypen. Das erste Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb wurde als Prototyp schon zugelassen. Die Hochschule Aalen bietet im Verbund mit weiteren Hochschulen aus Baden-Württemberg einen berufsbegleitenden Masterstudiengang zum Thema Brennstoffzelle an. Der Löwenanteil des Technologieparks, nämlich rund 15 Hektar, soll nach Worten von Alexander Groll, Leiter des Bereichs Wirtschaft der Stadtverwaltung, für einen namhaften Automobilhersteller reserviert werden. Stadtrat Gabriel Baum (Grüne) ist schon gespannt, „von welchem Stern wir da träumen können“. Richard Arnold hatte zuvor ins Spiel gebracht, dass „wir mit Global Playern aus dem Südwesten in Verbindung stehen“. Er warb dafür, „H2-Aspen – Greater Stuttgart“ beim Wettbewerb „Regio-Win 2030“ als Schlüsselprojekt einzureichen. Nächste Woche soll der Gemeinderat beschließen, dass die Stadt die erforderlichen Grundstücke sichern kann, dass sie die Landsiedlung Baden-Württemberg mit der Projektentwicklung beauftragen darf und Mittel für den Grunderwerb in den Haushalt kommen. Sprecher aller Fraktionen zeigten sich begeistert für das Vorhaben, das zunächst 1000, später bis zu 3000 Arbeitsplätze schaffen könnte. Es sei „eine einmalige Chance für Schwäbisch Gmünd“, so Martin Bläse (CDU). Eine nachhaltige Sicherung des Wirtschaftsstandorts sieht Gabriel Baum (Grüne) und Alessandro Lieb (SPD) findet, dass Gmünd damit die richtigen Zeichen setzt. Alexander Relea-Linder (Linke) freut sich über positive Nachrichten in Zeiten der Krise und Constance Schwarzkopf-Streit (FW Frauen) sieht, dass „Gmünd in die richtige Richtung geht“. Weg von alten Strukturen, hin zu neuen Technologien sei zu begrüßen, meint Ullrich Dombrowski (Bürgerliste) und Dr. Peter Vatheuer sieht sensationelle Perspektiven für die Stadt.
In nichtöffentlicher Sitzung ging es im Anschluss schon um Grundstücksfragen für dieses Vorhaben.