Ein Programm für bezahlbaren Wohnraum stößt im Gmünder Gemeinderat auf einstimmiges Echo. Demnach müssen künftig bei Neubauten mindestens 15 Prozent der Wohnungen zu einem Preis angeboten werden, der 33 Prozent unter der Durchschnittsmiete am Ort liegt. Die Regelung gilt schon ab 1. Januar und soll nach zwei Jahren überprüft werden.
Unterschiedliche Meinungen gibt es im Gremium zur Frage, ob ein Mindestanteil an Geschosswohnungsbau bei Neubaugebieten festgeschrieben werden muss.
Sebastian Fritz (Linke) hatte vorgeschlagen, mindestens 20 Prozent Geschosswohnungsbau vorzugeben, es sei denn, das Klimagutachten spreche dagegen. Eine Zahl, die derzeit auch ohne Vorgaben schon erreicht wird, wie Gerhard Hackner, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, sagt. Für Alfred Baumhauer, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion, deshalb eine theoretische Diskussion. Die Festschreibung könne im schlechtesten Fall zu Streitigkeiten führen, etwa wenn bei kleinen Wohngebieten wie in Degenfeld ein großes Gebäude vor die Einfamilienhäuser platziert werden sollte. Auch Ullrich Dombrowski (Fraktionsvorsitzender Bürgerliste) hält eine Bindung für unnötig.
Dafür können wir die Regierung auch mal loben.
Ein Kompromissvorschlag von Dr. Uwe Beck (SPD) findet aber die Zustimmung: Er schlägt vor, die 20 Prozent nicht auf ein einzelnes Baugebiet anzuwenden, sondern auf die Summe der Neubaugebiete. So könne im einen Fall ein größerer Anteil an Geschosswohnungen gebaut werden, im anderen Fall ein kleinerer. Dem konnten sich Gabriel Baum (Fraktionsvorsitzender Grüne), Karin Rauscher (Fraktionsvorsitzende FW Frauen) und Dr. Peter Vatheuer (FDP) anschließen.
Elena Risel hatte zuvor für die CDU-Fraktion auf die Bedeutung bezahlbaren Wohnraums hingewiesen. Sie dankte der VGW und dem Bauverein für deren Engagement auf diesem Gebiet. Karl Miller (Grüne) sieht im neuen Wohnraumfördergesetz des Landes eine gute Unterstützung, „dafür können wir die Regierung auch mal loben“.
Nach dem Mietspiegel werden in Schwäbisch Gmünd im Durchschnitt 10,50 Euro bei Neubauwohnungen fällig, vergünstigt könnten daraus 7 Euro werden. Auch Wohnungskäufer kommen in den Genuss von Zuschüssen. Je nach Einkommenslage können das bis zu 42 000 Euro sein.