Gmünds Linke schreibt offenen Brief
Die Abgeordneten Martina Häusler (Grüne) undTim Bückner (CDU) sollen Stellung nehmen zum Flächenverbrauch.
Schwäbisch Gmünd. Die Fraktion „DIE LINKE“ im Gemeinderat wendet sich in einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten Martina Häusler (Grüne) und Tim Bückner (CDU). Darin heißt es: „Im vor wenigen Monaten
von Bündnis90/Die Grünen und der CDU in Baden-Württemberg beschlossenen Koalitionsvertrag ist zu lesen: „Unser Boden ist ein begrenztes Gut. Wir werden den anhaltend hohen Flächenverbrauch reduzieren. Unser Ziel ist die Netto-Null beim Flächenverbrauch.“
Ihre Parteien bekennen sich zur „Eindämmung des Flächenverbrauchs“ mit dem ambitionierten Ziel, maximal 2,5 Hektar pro Tag neu zu versiegeln und bis zum Jahr 2035 „Netto-Null“ zu erreichen. Diese Zielsetzung ist höchst löblich und dringend notwendig. Aber sie wird durch die aktuelle Entwicklung im Ostalbkreis konterkariert.
Die Verbrauchsziele von Baden-Württemberg umgerechnet auf Schwäbisch Gmünd ergeben einen maximalen Verbrauch von 43,6 Hektar für die kommenden 15 Jahre. Der vorliegende Gmünder Entwurf des Flächen-
nutzungsplans 2035 plant stattdessen 262 ha, das ist das Sechsfache. Die Stadt Gmünd würde damit ihren Flächenverbrauch nicht reduzieren, sondern drastisch erhöhen. Gmünd ist nur ein Beispiel, in anderen Städten und
Gemeinden des Ostalbkreises und darüber hinaus sieht es ähnlich aus. Auch der Bauernverband Ostalb/Heidenheim übt massive Kritik am ungezügelten Flächenverbrauch in unserer Region. Vorsitzender Hubert Kucher mahnt: Industrie, Verkehr undWohnbau „fressen der Landwirtschaft die Grundlage weg“.
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Ankündigungen im Koalitionsvertrag wie leere Absichtsbekundungen. Darum haben wir an Sie folgende Fragen:
Wie reagiert die Landesregierung auf dieses Verhalten?
Wie wird sichergestellt, dass der neue Regionalplan den Kommunen verbindliche Grenzen setzt?
Wie positionieren Sie sich als unsere Landtagsabgeordneten zum vorliegenden Entwurf des FNP
Schwäbisch Gmünd/Waldstetten?
Wie werden Sie Einfluss nehmen?“
Namentlich bitten Alexander Relea-Linder und Sebastian Fritz um Antwort.
Copyright Gmünder Tagespost, 25.10.2021