Feuerwehr-Zentrale: Die Rundbogen-Halle soll gar nicht so aussehen
Breite Zustimmung im Bauausschuss zum Festhalten am Standort. Verkehrsführung am Sebaldplatz soll noch geprüft werden.
Schwäbisch Gmünd
Die Zentrale der Gmünder Feuerwehr bleibt an der Sebaldstraße. Das wurde in den Stellungnahmen der Fraktionen deutlich, nachdem die Verwaltung am Mittwoch im Bauausschuss die Pläne für einen Um- und Ausbau dieser Zentrale an diesem Standort eingebracht hatte. Ob allerdings die Fahrzeughalle, die auf der anderen Seite der Parlerstraße entstehen soll, als maurischer Pavillon gestaltet wird und ob auf dem Dach wirklich ein Kleinspielfeld und stattliche Begrünung platziert werden, das ist noch offen.
Die Freiwillige Feuerwehr in Gmünd ist mehr als eine operative Einheit, sie ist eine gesellschaftliche Kraft, getragen ganz überwiegend von Ehrenamtlichen. Darauf wies Oberbürgermeister Richard Arnold hin. Und Feuerwehrkommandant Uwe Schubert legte dar, dass viele der Ehrenamtlichen der Innenstadt-Abteilung sich auf den bestehenden Standort ausgerichtet haben. Experten hätten bestätigt, dass es der optimale Standort sei, um die schnelle Einsatzfähigkeit der Wehr in der Innenstadt zu gewährleisten. Über Jahre hin seien Alternativ-Standorte geprüft – und verworfen – worden.
Baubürgermeister Julius Mihm erläuterte, wie der derzeitige Florian um- und teilweise neugestaltet und wie er mit einem Glasbau auf der Parlerstraße mit der geplanten Fahrzeughalle auf der anderen Straßenseite verbunden werden soll. Deren Gestaltung solle zur Umgebung passen und ein Pavillon würde zur Sebald-Anlage passen. Mihm und Arnold machten deutlich, dass die bisher veröffentlichten Visualisierungen dieser Fahrzeughalle nicht die künftige Realität zeigten, sondern lediglich „Testentwürfe“ seien.
Dieser Begriff befremdete mehrere Stadträte. Wenn diese „Testentwürfe“ nicht die Realität zeigten, hätten sie nicht veröffentlicht werden dürfen, meinte Christof Preiß (CDU). Diese Fahrzeughalle sei auch in seiner Fraktion noch umstritten. Unstrittig sei der Standort an der Sebaldstraße. Die CDU werde auch zustimmen, dass die Verwaltung für die Durchführung dieses Großprojekts einen Projektsteurer beauftragt.
Karl Miller (Grüne) brachte die Idee wieder ins Spiel, für die Gestaltung der Fahrzeughalle einen Architektenwettbewerb durchzuführen. Der Standort sei städtebaulich sehr sensibel. Das gefährde den Zeitplan nicht. Ungelöst sei noch die Frage der Verkehrsführung in diesem Bereich. Überdacht werden solle der Plan, die Parlerstraße zu schließen.
Auch Johannes Zengerle (SPD) stellte fest, dass die Standortfrage nun geklärt sei, die Frage der Verkehrsführung aber noch nicht. Um mehr Ideen für die Fahrzeughalle zu bekommen, sei kein Architektenwettbewerb nötig, das könne das Hochbauamt auch liefern.
Über die Gestaltung der Fahrzeughalle müsse noch diskutiert werden, sagte auch Andreas Benk (Linke). Er könnte sich statt des Spielfelds auf dem Dach auch Photovoltaik vorstellen. Auf Benks Frage sagte Kommandant Schubert, dass auch Reserven für künftigen Platzbedarf da seien.
Constance Schwarzkopf-Streit (FWF) fand Gefallen an den Ideen für das Hallendach. Ihrer Ansicht nach könnte die Halle auch ein sehr schlichter Bau werden. Ullrich Dombrwowski (BL) stellte fest, dass der Umbau des Florian nicht so optimal sein könne wie ein Neubau, aber das Festhalten am Standort sei richtig. Er sprach sich gegen einen Architektenwettbewerb aus. Der Gemeinderat müsse eine Lösung finden für die Verkehrsführung.
Nachdem es um eine Entscheidung für Jahrzehnte gehen, hätten alternative Standorte genauer geprüft werden sollen, fand Peter Vatheuer (FDP/FW). Auch er sprach sich für einen Architektenwettbewerb aus.
Der Gemeinderat soll schon am 11. Mai über das Vorhaben entscheiden. Die Stadt plant, im Juli das Baugesuch beim Regierungspräsidium einzureichen.
Copyright Gmünder Tagespost, 05.05.2022