Stadt hat Gasmangel im Blick
Vorbereitungen für eventuelle Knappheit laufen. Oberbürgermeister Richard Arnold warnt vor Verbreitung von Panik.
Schwäbisch Gmünd. Zwar sehe er die Entwicklung mit Sorge, doch er glaube, „dass wir das gut hinkriegen, wenn wir flexibel sind und uns gut vorbereiten.“ Dies sagte Bürgermeister Christian Baron im Gmünder Haushaltsausschuss, nachdem Linke-Stadtrat Sebastian Fritz nach weiteren Einsparmöglichkeiten beim Gas gefragt hatte.
Auf mehrere Baustellen verwies Oberbürgermeister Richard Arnold. Um erneuerbare Energien, die insbesondere für ein klimaneutrales Gewerbegebiet Aspen wichtig sind, kümmere er sich selbst, sagte Arnold. Dazu brauche es aber auch den Ostalbkreis, die Stadtwerke und den Forst. „Gesetze für ein schnelleres Handeln liegen noch nicht vor“, nannte Arnold Hindernisse. Dies bezieht sich beispielsweise auf die mehrfach auch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann angesprochene Dauer von sieben Jahren, bis ein Windrad steht. Er hoffe, sagte Arnold, dass Winfried Kretschmanns jüngster Besuch im Ostalbkreis hier helfe. In Bezug auf die Gasversorgung warnte Arnold vor Panik.
Aktuell laufe die Wartung von Nordstream 1. Am 22. Juli werde klar, ob der Gashahn zubleibe, sagte Baron. Dann müsse man entscheiden, wie‘ weitergeht. Dazu müsse mehrere Szenarien durchspielen. Eines davon sei die Frage, wie auf allen Ebenen gespart werden kann. Der schlimmste Fall sei, dass es kein Gas mehr gebe. Dazu gebe es bereits eine Arbeitsgruppe in der Verwaltung, an der die dafür wichtigen Ämter beteiligt seien.
Die Stadt rechnet im Energiebereich mit Mehrkosten in Millionenhöhe, sagte Baron weiter. Die Verwaltung werde den Gemeinderat informieren und einbinden, sagte Arnold. Er verwies auf den Gasenergiegipfel des Ministerpräsidenten am 25. Juli. Am 27. Juli, dem letzten Sitzungstag vor der Sommerpause, werde dies Thema im Gmünder Gemeinderat sein. Sicher ist Arnold aber jetzt schon, „dass die Stadtwerke das nicht allein stemmen“. Weshalb Arnold fordert, dass das Land die Kommunen nicht im Stich lässt.
Die Stadtwerke haben nach Ausrufung der Alarmstufe des Gasnotfallplans durch den Bund Ende Juni versichert, dass die Gasversorgung in Gmünd gewährleistet ist. Erst in der letzten Stufe, der Notfallstufe, könne die Gasbelieferung von Industriekunden reduziert oder eingestellt werden.
Copyright Gmünder Tagespost, 15.07.2022 Michael Länge