Altersarmut zum Thema gemacht
Linken-Stammtisch diskutiert das Thema Altersarmut. Auch Schwäbisch Gmünd davon betroffen. Rechtspopulisten bieten zur Lösung des Problems keine Vorschläge an.
Joachim Denke führte zu Beginn des Stammtisches des Ortsverbandes der Linken in das Thema Altersarmut ein. Er betonte dabei, dass Altersarmut kein Problem von morgen sei, sondern schon heute seien viele Menschen davon betroffen. Auch in Schwäbisch Gmünd seien immer mehr ältere Menschen zu beobachten, die nach Pfandflaschen in Abfallbehältern suchen. Dies sei aber nur die Spitze des Eisbergs. Viele ältere Menschen würden aus Scham alles dafür tun, um ihre tatsächliche Armut zu verstecken. Dies sei ein Skandal in einem so reichen Land wie Deutschland. Eine der Hauptursachen dafür sei, dass SPD, Grüne und Union das Rentenniveau von 53 Prozent an in den Sinkflug geschickt hätten.
Heute erhalten Rentnerinnen und Rentner im Durchschnitt einen Zahlbetrag von 1 000 Euro. Viele Rentnerinnen und Rentner erhalten aber eine deutlich geringere Rente. Wer Wohngeld bezieht, hat keinen Anspruch auf Grundsicherung oder Sozialhilfe im Alter. Die Grundsicherung im Alter – das Rentner-Hartz-IV – beträgt durchschnittlich 809 Euro, und davon sollen die Menschen essen, trinken, Kleidung kaufen, die Kosten für Miete, Heizung, Warmwasser und Strom und dann auch noch das bezahlen, was Bürokratinnen und Bürokraten „gesellschaftliche Teilhabe“ nennen und worunter wir hier Kaffee, Wasser, Bier, Theater, Kino und so weiter zählen. „Angesichts der in den letzten Jahren stark gestiegenen Preise reicht das natürlich hinten und vorne nicht“, so Joachim Denke. Klar sei aber auch, dass es der falsche Weg sei mit rechten Trittbrettfahrern zusammen eine Aktion wie „Fridays gegen Altersarmut“ zu unterstützen. DIE LINKE kämpfe schon lange für eine Verbesserung der Situation. „Die Altersarmut zu bekämpfen und für mehr sozialen Zusammenhalt zu sorgen, ist eine der wichtigsten und dringendsten Aufgaben in unserer demokratischen Gesellschaft“, so Joachim Denke abschließend.
Thorsten Ulrich machte im Anschluss auf die Kernforderungen der Linken aufmerksam. Es brauche dringend ein Sicherungsniveau von 53 Prozent. Damit würde die Rente der Mindestrentenbezieher um 130 Euro steigen. Außerdem müssten die Kinder bei der Rentenermittlung berücksichtigt werden. Die Linke spricht sich hier für drei Entgeltpunkte für jedes Kind aus. „Ein ganz großes Problem sei der von Rot/Grün eingeführte Niedriglohnsektor. Wir setzen uns seit Jahren für einen höheren Mindestlohn in Höhe von 13 Euro ein. Damit würde mehr in die Rentenkasse eingezahlt und dies wäre nicht nur während der Zeit der Erwerbstätigkeit eine angemessene Verbesserung, sondern dies macht sich dann natürlich auch in einer höheren Rente bemerkbar“, so Thorsten Ulrich abschließend.