Auch abends soll in Gmünds Mitte was los sein
Stadträte loben und ergänzen Vorschläge zur Umsetzung des Förderprogramms. Ideen aus Barnsley.
Schwäbisch Gmünd. Das Innenstadt-Förderprogramm des Bundes soll den Gmünder Stadtkern auch abends beleben, kündigte Oberbürgermeister Richard Arnold an. Allerdings sagte er auch, dass man die Innenstadt nicht in ihrer bisherigen Größe bespielen könne. Die Idee eines „Nighttime-Angebots“ haben Vertreter des Gemeinderats und der Verwaltung aus der englischen Partnerstadt Gmünds, Barnsley, mitgebracht. Dort, berichtete Arnold, gebe es abendliche Veranstaltungsangebote für die ganze Familie.
Johannes Barth, CDU-Stadtrat und Gastronom, sah sehr gute Ideen für die Verwendung der Fördergelder. Allerdings solle die Verwaltung überlegen, welche Geschäfte Gmünd braucht. Barths Fraktionskollege Thomas Kaiser mahnte an, bei den digitalen Angeboten auf die Barrierefreiheit zu achten.
Sebastian Fritz (Linke) unterstrich das Ziel, langfristig Autos von Besuchern aus der Innenstadt zu verdrängen. Nachzudenken sei auch über Umladestationen für den Lieferverkehr. Nicht vergessen werden solle Kleinkunst als Angebot.
Christof Preiß (CDU) sprach mehrere großflächige Leerstände im Zentrum an. Zum Beispiel im Parlermarkt, dort sei der Einzelhandel praktisch „tot“. Den Parlermarkt sieht OB Arnold zunehmend als Schwerpunkt fürs Wohnen. Dr. Christof Morawitz als Vertreter des Handels- und Gewerbevereins (HGV) warnte davor, den Parlermarkt abzuschreiben. Insgesamt werde sich der Handel jedoch eher auf die Hauptachsen konzentrieren, in den Nebenstraßen eher Wohnen und Kultur.
Plan im Frühjahr
Auf Nachfrage von FWF-Stadträtin Karin Raucher berichtete Baubürgermeister Julius Mihm, dass im Frühjahr ein Rahmenplan für die Neugestaltung des westlichen Stadteingangs im Bereich der Lorcher Straße vorgestellt wird. Rauscher sprach auch das Thema des Busverkehrs in den Schmiedgassen an.
Gabriel Baum (Grüne) verwies ebenfalls auf interessante Entwicklungen in Barnsley. Die Stadt achte dort bei abendlichen Veranstaltungen besonders auf die Sicherheit der Passanten.
Simon Ihlenfeldt (CDU) teilte seinen Eindruck mit, dass es bei vielen Einzelhändlern noch eine gewisse Scheu vor der digitalen Welt gebe. Das bessere sich, versicherte HGV-Geschäftsführerin Simone Klaus. Man arbeite daran, Hemmschwellen abzubauen.
Auf Nachfrage von Peter Vatheuer (FDP/FW) informierte Wirtschaftsbeauftragter Alexander Groll, dass die Stadt „quasi flächendeckend“ Daten über die Frequenz der Kunden in der Innenstadt bekomme.
Als Rahmen für die Belebung der Gmünder Innenstadt hat der Gemeinderat am Mittwoch ohne Gegenstimmen das städtebauliche Konzept „Das Herz von Schwäbisch Gmünd – Bausteine einer intakten Altstadt“ verabschiedet. Darüber hinaus billigte er eine Satzung, die der Stadt ein besonderes Vorkaufsrecht für Immobilen im Bereich „Johannis-, Markt- und Münsterplatz“ einräumt.
Copyright Gmünder Tagespost, 22.12.2022