Bürgerinitiative Stadtklima will „richtige“ Bäume auf Gmünds Marktplatz
Die Bürgerinitiative Stadtklima lehnt Wasserspiele und Fontänenfeld auf Gmünds Unterem Marktplatz ab. Engagierte Bürger wollen mit Verwaltung, Stadträten und Händlern reden.
Schwäbisch Gmünd. Elsrijk ist der Sortenname. Dahinter verbirgt sich ein Ahorn. Der wird etwa zehn bis zwölf Meter hoch und hat eine Baumkrone mit vier bis sechs Metern Durchmesser. Etwa 13 dieser Ahorn-Bäume hätten die Mitglieder der Bürgerinitiative Stadtklima gerne auf dem Gmünder Marktplatz. Durch die Baumkrone böten diese Bäume genügend Schatten in der Mittagssonne und am Nachmittag. Und würden sie in einem Abstand von etwa zehn Metern gepflanzt, ließen sie genügend Raum für Veranstaltungen, die dann problemlos durchgeführt werden könnten. All dies erläuterten am Mittwoch Maren Schütte, Michael Stütz und Jakob Hokema als Vertreter der neu gegründeten Bürgerinitiative Stadtklima. Zu dieser Initiative, die sich für Nachhaltigkeit und Transparenz bei der grünen Urbanität und der Stadtentwicklung insgesamt einsetzt, gehören aktuell etwa 25 Personen. Sprecher der Initiative sind Michael Stütz und Maren Schütte.
Auf Wasserfontänen verzichten
Käme es zur Pflanzung dieser 13 Bäume auf dem Marktplatz, würde die Initiative auf die von der Stadtverwaltung vorgesehenen Wasserfontänen verzichten. Die Sprecher der BI bezweifeln, was im städtischen Konzept „Grüne Urbanität“ steht: dass das Wasserspiel an heißen Tagen „Anziehungspunkt für Jung und Alt“ werde. Zum einen, weil in mehreren Städten solche Wasserspiele aus verschiedenen Gründen wieder abgeschaltet worden seien, zum Beispiel wegen Wasserknappheit oder aus hygienischen Gründen. Zum anderen, weil nach Ansicht der BI die für 2024 / 25 in den Haushalt eingestellte Summe in Höhe von 250.000 Euro nicht ausreicht. Denn in Neustadt an der Weinstraße, einer Stadt mit 55.000 Einwohnern, habe ein solches Fontänenfeld knapp 670.000 Euro gekostet. Dass dazu „die Diskussionen nicht stattfinden“, kritisierte Stütz. Ihm, Schütte und Hokema ist es deshalb wichtig, mit Stadträten, Händlern, Verwaltung und weiteren Bürgern ins Gespräch zu kommen, „ob die Wasserspiele wirklich nötig sind“.
Argumentation der Stadt „nicht haltbar“
Von den 250.000 Euro seien allein 100.000 Euro für die Planung der Wasserspiele und eine Baubotanik an der Bushaltestelle am Unteren Marktplatz vorgesehen. Mit diesen beiden Vorhaben wolle die Verwaltung ein „Alleinstellungsmerkmal für Gmünd“. Das brauche es aber nicht, sagte Hokema. Der Untere Marktplatz habe ein intaktes Bushäusle. Auch sei die Argumentation der Stadt nicht haltbar. Auf dem Marktplatz habe es vor Jahrzehnten Baumreihen zwischen Marienbrunnen und Kriegerdenkmal gegeben. Die seien damals kaputtgegangen. Was Gärtnermeister Hokema mit den heutigen technischen Möglichkeiten und größeren Baumgruben für die Wurzeln ausschließt.
Hokema betonte, dass in Gmünd in vergangenen Jahren viel gemacht worden sei. Mit der Gartenschau und dem Tunnel, der den Verkehr aus der Stadt genommen habe, sei diese wesentlich lebenswerter geworden. Die mobilen Bäume in Gmünd aber seien eine „Beleidigung, ästhetisch unbefriedigend, klimatisch gleich null und finanziell die teuerste Lösung“. Bäume auf dem Marktplatz und dem Johannisplatz seien ein Anfang, die mit der Gartenschau begonnene Entwicklung fortzusetzen.
Die Bürgerinitiative Stadtklima
Die Bürgerinitiative Stadtklima ist ein Zusammenschluss engagierter Bürger. Sie steht für eine nachhaltige und transparente Stadtentwicklung, an der die Bürger teilhaben sollen. Deshalb sieht sich die BI als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Bürgern. Sie will aber auch Kontakt haben zu Gmünds Stadträten und den Händlern in der Stadt. Erstes Anliegen der BI ist ein Dialog über Bäume auf dem Marktplatz. Mehr Infos gibt’s auf www.bi-stadtklima-gd.de. Und per Mail über info@bi-stadtklima-gd.de
Copyright Gmünder Tagespost, 01.02.2024