Schwäbisch Gmünd. Die Stadt Schwäbisch Gmünd will das Gewerbegebiet Strutfeld in Bargau erweitern. Die Pläne dafür stellte Gerhard Hackner, Leiter des Stadtplanungsamts, den Stadträten des Bau- und Umweltausschusses vor und löste damit eine Diskussion über die Versiegelung von Flächen aus.
Konkret geht es um die dritte Erweiterung des Gewerbegebiets am Ortsrand von Bargau in Richtung Buch um knapp 1,5 Hektar. Etwa die Hälfte der Fläche soll Baugrund werden, auf dem Rest sind Straßen und Grünflächen als Regenrückhaltebecken samt Entwässerungsgraben vorgesehen.
Die Stiftung Haus Lindenhof hat vor, dort eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu bauen. Die Stiftung braucht für das Bauvorhaben 4000 bis 5000 Quadratmeter Fläche. Diese Erweiterungsmöglichkeiten sind laut Stadtverwaltung bei der bestehenden Prodi-Werkstatt in Waldstetten nicht gegeben. Der Standort Bargau sei aufgrund seiner Lage und Anbindung ideal. Für die Belieferung der Werkstatt soll im Norden des Gebiets eine Zufahrt zur Hans-Fein-Straße gebaut werden.
„In die Zukunft gerichtet“
Für die Gebäude sind im Bebauungsplan Dach- und Fassadenbegrünungen vorgeschrieben. „Hier sammeln wir Plus-Ökopunkte“, sagte der Planungsamtsleiter, „der Bebauungsplan ist in die Zukunft gerichtet“. Doch „wir opfern und versiegeln hier landwirtschaftliche Flächen“, kritisierte Linke-Stadtrat Professor Dr. Andreas Benk. Ähnlich äußerte sich SPD-Stadtrat Tim-Luka Schwab. Er fragte auch nach der Bewertung des Gebiets im klimaökologischen Gutachten. Flächen wie diese, für die das Bebauungsplanverfahren bereits lief, seien in die Untersuchung nicht einbezogen worden, antwortete Oberbürgermeister Richard Arnold. Der Plan sei lange diskutiert worden und nun soweit, dass die Stadt den Entwurf vorstellen könne.
„Wir brauchen jetzt Gewerbeflächen in Gmünd“, sagte Bürgerliste-Stadtrat Alexander Hamler. Er betonte: Manche Betriebe seien bereits abgewandert, weil sie hier keine passenden Baugrundstücke gefunden haben. Und „das können wir uns finanziell nicht leisten“.
Am Mittwoch, 11. März, soll der Gemeinderat über den Entwurf für den Bebauungsplan entscheiden. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Rathaus.