Vorbildlich nennt Grünen-Fraktionsvorsitzender Gabriel Baum den Vorschlag von Stadtgarten-Geschäftsführer Wolfram Hub, 2000 recycelte Stühle anzuschaffen. „Aber welches Signal würden wir damit nach draußen senden, wenn wir jetzt ausgerechnet Stühle für fast 300 000 Euro kaufen würden“, so Baum. Im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats zeichnet sich nach längerer Diskussion keine Mehrheit für diese Investition ab, deshalb zieht Bürgermeister Dr. Joachim Bläse den Antrag vor der Abstimmung zurück.
Bläse hatte zuvor für den Kauf geworben, „weil er wirtschaftlich interessant ist und der Stadtgarten in den Vorjahren oft bereitgestellte Gelder nicht ausgegeben hat“. Wolfram Hub erinnert daran, dass die vorhandenen Stühle 36 Jahre gehalten, 7000 Umstuhlungen überdauert haben. Die Firma in Niedersachsen sei die einzige in Deutschland, die hochwertige Stühle recycle. Außerdem nehme sie die vorhandenen Stühle in Zahlung.
Für David Sopp (CDU) Gründe, jetzt die Stühle zu kaufen, „auch wenn das aktuell nicht so leicht zu vermitteln ist“. Gabriel Baum geht davon aus, dass das Unternehmen ein solches Angebot vielleicht auch in zwei Jahren noch machen werde und Sigrid Heusel (SPD) lobt Wolfram Hub für diesen nachhaltigen Vorschlag. Aber in dieser Wirtschaftslage, in der manche Menschen den Cent dreimal umdrehen müssten, sei der Kauf nicht zu rechtfertigen. Sebastian Fritz (Linke) erinnert daran, dass auch in Schulen so manche verbrauchte Stühle im Einsatz seien. Ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt sei das falsche Symbol für die Menschen. Verschieben, bis die Corona-Folgen überstanden sind, dazu raten auch Karin Rauscher (FW Frauen) und Brigitte Abele (Bürgerliste).