Für stärkere Beteiligung der Bürger
Die Unterschriftenaktion des Bündnisses Klinikerhalt hat Fahrt aufgenommen: Auch Oberbürgermeister Arnold unterstützt den Aufruf.
Schwäbisch Gmünd
Jetzt hat sich auch Oberbürgermeister Richard Arnold zur Unterschrift entschlossen. Er unterstützt damit das „Bündnis Klinikerhalt“, wie dieses mitteilt. Das Bündnis macht sich dafür stark, auf Kreisebene die Möglichkeit zu schaffen, Bürgerbegehren durchführen zu können und damit die Demokratie und Bürgerbeteiligung zu stärken.
„Unsere Aktion ist praktisch ein Selbstläufer. Wir haben jetzt schon über 2000 Unterschriften zusammen und immer mehr fragen, wo sie die Unterschriftenlisten bekommen können“, resümiert Jo Frühwirth, Sprecher des Bündnisses. „Die Bevölkerung ist aufgebracht über die dürftige Information durch das Landratsamt.“ Bisher sei die Kommunikation mit der Bürgerschaft eine „ziemliche Katastrophe“ gewesen. Viele Fragen seien unbeantwortet und gleichzeitig scheine es, als würde der Prozess unaufhaltsam in Richtung Zentralklinikum weiterverfolgt.
Das Bündnis Klinikerhalt wolle vor allem wissen, warum die bisherige Gesundheitsversorgung im Ostalbkreis so schlecht sei, dass das Angebot der bisherigen Kliniken extrem stark zusammengekürzt werden müsse. Diese Frage nach der Ursache des Defizits habe der Landrat bisher immer ausgeklammert. Stattdessen fordere er eine zentrale Klinik als Regionalversorger.
Der Landkreis wolle demnächst über seine Pläne informieren und sich den Fragen der Bürger stellen. „Nur eine Info-Veranstaltung im Gmünder Raum, das ist wohl ein Witz, bei einer so grundlegenden und weitreichenden Projektplanung,“ meint Jo Frühwirth.
Das Bündnis fordert eine umgehende Analyse der bestehenden Situation und eine einleuchtende Begründung, warum das bisher gut funktionierende System plötzlich nicht mehr tragbar sein solle. Der drittgrößte Flächenlandkreis Baden-Württembergs, der Ostalbkreis, brauche weiterhin eine ausreichende, dezentrale Gesundheitsversorgung.
Die Unterschriftenaktion des Bündnis Klinikerhalt wird an den Samstagen 18. und 25. Februar von 9 bis 12 Uhr auf dem Gmünder Wochenmarkt fortgesetzt. Ebenfalls möglich sei die Unterzeichnung in einem der vielen Geschäfte in Gmünd und Umgebung, wo die Listen ausliegen. Ende Februar ist das vorläufige Ende der Unterschriftensammlung. Bis dahin seien die erforderlichen 10 000 Unterschriften mit Sicherheit erreicht, so das Bündnis Klinikerhalt.
Copyright Gmünder Tagespost, 17.02.2023