Die Straße zwischen Gmünd und Herlikofen muss saniert werden. Darin sind sich die Stadträte des Bau- und Umweltausschusses einig, als die Stadtverwaltung die Planung vorstellt. Die Arbeiten soll das Bauunternehmen Georg Eichele übernehmen, das mit rund 1,9 Millionen Euro den günstigsten Angebotspreis abgegeben hat. Die Ausschussmitglieder signalisieren Zustimmung, entscheiden muss letztlich der Gemeinderat.
Bei der Planung hat die Stadtverwaltung mituntersucht, wie Radfahrer sicherer den Berg hinauf und hinab kommen, erklärt Erster Bürgermeister Christian Baron und erläutert Varianten. Diese werden diskutiert:
- Der desolate Gehweg an der Herliköfer Straße soll ohnehin zusammen mit der Fahrbahn saniert werden. Der Gehweg soll dann bergauf für Radfahrer freigegeben bleiben. Dies verursache keine Zusatzkosten.
- Einen Radschutzstreifen ab der Einmündung Kiesäcker bis zur Einmündung Schwarzwaldstraße aufzubringen, ist die Alternative, für die sich die Stadtverwaltung ausspricht. Danach führt die Radroute über die Schwarzwaldstraße bis zur Einmündung in die L 1075. Von dort geht es wie bisher auf dem abgesetzten Geh- und Radweg weiter nach Herlikofen. Kosten: rund 10 000 Euro.
- Die Verbreiterung des Gehweges entlang der Herliköfer Straße zum Geh- und Radweg wäre mit rund einer Million Euro Kosten deutlich teurer. Zudem müsste die Stadt dafür Flächen kaufen – und das dauert, gibt Tiefbauamtsleiter Jürgen Musch zu bedenken.
Wer mit dem Rad von Gmünd nach Herlikofen fahre, nutze die schöne Route durchs Schießtal ohne Autoverkehr, sagt CDU-Stadtrat Christof Preiß. Das Baugebiet am Herliköfer Berg über die wenig befahrene Schwarzwaldstraße zu erschließen, sei sinnvoll. Stark gefährdet seien Radfahrer jedoch auf dem kurvenreichen Stück ab der Einmündung in die Kiesäcker bis zur unteren Einmündung in die Schwarzwaldstraße, betont Grüne-Stadtrat Karl Miller. Ein Radschutzstreifen sei hier nicht geeignet. Weil der Gehweg zu schmal sei, fordert er den Bau eines Geh- und Radweges auf diesem Teilstück. Der Grunderwerb dauere bestimmt ein bis zwei Jahre, entgegnet Jürgen Musch.
Weil der Weg im Schießtal bei Schnee und Eis gesperrt ist, sei die Fahrradroute an der Herliköfer Straße wichtig, erklärt Linke-Stadtrat Professor Dr. Andreas Benk. Er schlägt vor, kurzfristig den Gehweg bei der Sanierung etwas zu verbreitern, auch wenn die für einen Radweg vorgeschriebene Breite dabei nicht erreicht wird. So sollen Radfahrer bergauf weiterhin den Gehweg nutzen dürfen. Bergab soll ein Radschutzstreifen entstehen. Das ist eine „pragmatische Lösung, das planen wir so ein“, sagt Oberbürgermeister Richard Arnold und verspricht, dass die Stadt parallel mit den Grundstückseigentümern verhandelt.
Der Plan gehe von der Annahme aus, dass Radfahrer Rücksicht auf Fußgänger nehmen, sagt Christian Baron und verweist auf zunehmende Beschwerden von Fußgängern. „Herr Benk als Theologe und ich als Oberbürgermeister glauben an das Gute im Menschen – im Gegensatz zu Juristen“, antwortet Arnold dem Juristen Baron.
SPD-Stadtrat Johannes Zengerle erklärt, es werde Zeit, dass die Straße nun saniert wird. Ähnlich äußern sich Dr. Constance Schwarzkopf-Streit (FWF), Ullrich Dombrowski (Bürgerliste) und Dr. Peter Vatheuer (FDP/FW).