Das war ein feiner Anfang. Stadträte, Stadtverwaltung, Handel, Gastronomie und Interessensverbände haben am Donnerstag Ideen für eine lebenswertere Altstadt präsentiert und diskutiert. Im Blick: die Schmiedgassen. In ihrer ganzen Traurigkeit. Und mit ihrem ganzen Schmuddel. Oberbürgermeister Richard Arnold hat recht, wenn er sagt: Wir wollen, dass dort gelebt wird. Weshalb die Verwaltung quirlige Gassen mit Läden, Kneipen, Menschen will.
Räte, Händler, Gastronomen und Altstadtfreunde diskutierten dies munter. Und legten Finger auf wunde Punkte: Sollen diese Gassen endlich den Charme der 70er-Jahre verlieren, muss mehr Leben einkehren, braucht’s dort weniger Autos. Dies ist in Gmünd ein heikles Thema: die autofreie Innenstadt. Dabei ist die Antwort einfach: Es kann nur ein Kompromiss sein. Parkhäuser müssen erreichbar sein. Und in der Tat gibt es Straßen, wie die Franziskanergasse, die gut und gerne auf Autos verzichten können. Diese Straßen muss man nur finden (wollen).
Ein zweiter Punkt: Soll mehr Leben in die Schmiedgassen, brauchen Läden und Kneipen mehr Platz. Im Klartext: keine Straße mehr, keine Gehwege, sondern eine Fläche für alle. Wie am Kalten Markt. Der Haken: Das kostet Geld, das Gmünd nicht hat. Es gibt also Gesprächsbedarf. Dass Räte und Verwaltung aber miteinander reden können, haben sie bei den Schmiedgassen gezeigt.
Diese Haltung dürfen sie pflegen. Sie könnten so – nicht feindselig, aber doch kritisch – die noch immer offenen Mehrkosten der Remstal-Gartenschau diskutieren. Und doch noch – nicht feindselig, aber konstruktiv-kritisch – ein paar Plätze für mehr Bäume in der Altstadt finden. Michael Länge