Gemeinderat schafft fast Klarheit in Sachen Hallenbad
Große Mehrheit für Neubau im Bud-Spencer-Bad direkt beim See. Varianten mit 25- und 50-Meter-Bahnen sollen untersucht werden.
Das künftige Gmünder Hallenbad mit Sauna und Gastronomie soll im Bud-Spencer-Bad stehen – und zwar zwischen dem jetzigen Eingangsbereich und dem See. Es soll auch eine Sauna und eine Gastronomie umfassen. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend mit großer Mehrheit beschlossen.
Nur noch dieser Standort soll dem Planer vorgegeben werden, der nun konkretisieren soll, wie ein solches Gebäude aussehen könnte. Dabei soll er zwei Varianten untersuchen: sechs 25- und ebensoviele 50-Meter-Bahnen. Somit ist klar: Die Möglichkeit, das bisherige Hallenbad an der Goethestraße zu sanieren, wird nicht weiterverfolgt. Die letztendliche Entscheidung in Sachen Hallenbad wird der Gemeinderat erst treffen, wenn die Entwurfsplanung mit den Varianten vorliegt. Dabei soll der Planer nicht nur die Baukosten kalkulieren, sondern auch die Betriebskosten der jeweiligen Varianten.
Auch wegen der Bäume
Mit dieser Entscheidung bei sieben Gegenstimmen und drei Enthaltungen folgte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung. In deren Namen erläuterte Sportbürgermeister Christian Baron, weshalb die ebenfalls diskutierte Möglichkeit, das Bad in die Liegewiese zu bauen, fallengelassen wurde: Man wolle, keinen baulichen Riegel durch das Bad ziehen. Und man wolle dem Planer möglichst großen Freiraum geben. Oberbürgermeister Richard Arnold ergänzte, dass man auch die Bäume an der Liegewiese erhalten wolle.
Bei der CDU-Fraktion kommt dieser Vorschlag gut an, wie Stadtrat Martin Bläse sagte. Der Neubau dürfe durchaus auch in den See ragen. Das bisherige Bad halten die CDU-Stadträte nicht für sanierungsfähig.
Das sah Thomas Krieg, der für die Grüne-Fraktion sprach, ganz anders: Eine Sanierung des Bestandsgebäudes wäre aus seiner Sicht nachhaltiger und für die Stadt auch finanziell tragbar. Das Geld für einen Neubau dagegen, seiner Schätzung nach 33 Millionen Euro, habe die Stadt nicht und werde es auch in den nächsten Jahren nicht haben. Wenn man sich bei der Sanierung auf die Energieeinsparung konzentriere, könne man auch den Abmangel des Bads deutlich senken.
Für SPD-Stadtrat Uwe Beck dagegen ist eine Sanierung des Bads an der Goethestraße „vom Tisch“. Ein neues Bad im Bud-Spencer-Bad mit Sauna und Gastronomie wäre nach seiner Überzeugung „ein Gewinn für Gmünd“. Er betonte ebenfalls, dass der Planer die Betriebskosten klar vorlegen müsse.
Eine Sanierung des Anfang der siebziger Jahre gebauten Hallenbads kommt ebenso für Alexander Relea-Linder von der Fraktion söl (sozial-ökologisch-links) nicht mehr in Frage. Er erinnerte daran, dass Bürger die Pläne eines privat finanzierten Spaßbads am Nepperberg verhindert und damit die jetzige Chance für Gmünd eröffnet haben.
Auf Liegewiese aufpassen
Constance Schwarzkopf-Streit betonte für die FWF-Fraktion ebenfalls, dass der Planer die Kosten der Varianten klar darlegen solle. Mit Blick auf Thomas Kriegs Argumentation meinte sie, dass auch im Fall einer Sanierung des bestehenden Bads mit steigenden Kosten gerechnet werden müsse. Beim Neubau müsse darauf geachtet werden, die von Familien stark genutzte Liegewiese neben dem Freizeitbecken möglichst nicht einzuschränken.
Eine Sanierung des derzeitigen Bads scheidet ebenso für die BL-Fraktion aus, wie Stadträtin Brigitte Abele sagte. Dagegen könne der Verkauf des Geländes an der Goethestraße Geld bringen, das zur Finanzierung des Neubaus beitrage. Sie plädierte für 25-Meter-Bahnen.
Peter Vatheuer lobte als Sprecher der FDP/FW den Vorschlag der Verwaltung, weil der dem Planer optimale Freiheit gewähre.
Copyright Gmünder Tagespost, 30.11.2023