Gmünd versetzungsgefährdet
Der Ortsverband der Linken diskutierte das kürzlich veröffentlichte Ergebnis des Fahrradklimatests und das Abschneiden der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Gmünd landete auf dem 75. Platz und wurde mit einer Note 4,2 noch schlechter als beim letzten Mal bewertet. Deutlich hinter Aalen, Göppingen und Schorndorf. Ergebnis der Umfrage ist aber auch, dass die Zahl der teilnehmenden Städte und damit auch die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer insgesamt stark zugenommen hat. Insbesondere die Zahl der Pedelec Nutzer ist bundesweit zu 2018 um 60 Prozent angestiegen. Dies deckt sich auch mit den Verkaufszahlen der regionalen Fahrradhändler.
Besonders erschreckend ist der Wert „Sicherheit beim Radfahren“ mit einer 4,5. Genauso wie das Kriterium Akzeptanz von Radfahrern und die Konflikte mit KfZ Teilnehmern von 4,5. „Diese Werte haben sich im Vergleich zu 2018 sogar geringfügig verschlechtert und damit zeige sich, dass sich auch an der Infrastruktur im innerstädtischen Bereich wie auch in die Stadtteile nahezu nichts verändert habe“, so der in Weiler in den Bergen wohnende Thorsten Ulrich vom Ortsvorstand. Weiter ausreichend wurde die Fahrradmitnahme im ÖPNV bewertet. „Dies deckt sich mit den Berichten aus der Bürgerschaft, wonach es noch immer nicht auf allen Gmünder Linien möglich ist das Fahrrad mitzunehmen“, so Christian Zeeb. Es gibt aber auch Verbesserungen. So wurden die Anstrengungen der Stadt bei der Bereitstellung von öffentlichen Fahrrädern und beim Fahrraddiebstahl durchaus positiv bewertet. „Dies zeige ganz deutlich, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage durchaus eine differenzierte Sicht auf die Entwicklungen nehmen würden“, so Freya Zanek.
Der Ortsvorstand zeigt sich aber überzeugt, dass wenn sich die Infrastruktur verbessere, noch mehr Bürgerinnen und Bürger das Rad als Alternative im Alltag sehen und nutzen würden. Auch wenn die Stadt derzeit klamm bei Kasse sei, müsse endlich ein Fahrradstraßennetz umgesetzt werden und das Konzept der Lebenswerten Altstadt mit hohem Nachdruck diskutiert und ebenfalls umgesetzt werden. „Außerdem fordern wir die Stadt und den Gemeinderat auf, das fertig diskutierte und zukunftsweisende Projekt Buchstraße in diesem Haushalt umzusetzen“, so Freya Zanek weiter. Dies sei endlich ein Beleg, wie unter Einbeziehung der Bürgerschaft und der örtlichen Unternehmen eine zukunftsweisende Verkehrsentwicklung entstehen könne die eben alle Verkehrsteilnehmer in den Blick rücke. Außerdem sei die Bauverwaltung und die Verwaltungsspitze bei zukünftigen Straßensanierungen gefordert, an alle Verkehrsteilnehmer bei der Ausführungsplanung zu denken. Alles andere sei inakzeptabel so die Vorstände.