Gmünder Radring: Guter Kompromiss – oder Umverteilung von Raum nötig?
Verkehr Der Altstadtring für Radfahrer ist Thema im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats.
Schwäbisch Gmünd. Was wird noch verbessert am Altstadtring für Radfahrer? Das war Thema im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats. Dass weitere Arbeit an der Verkehrsführung notwendig, darüber besteht Konsens. „Es ist ein guter Anfang, es ist ein Kompromiss“, sagt Franka Zanek, Leiterin des Amts für Klimaschutz.
Den Radring gibt es seit August 2022, die bisher gemachten baulichen Veränderungen dafür waren überschaubar: Neben den farbigen Symbolen auf der Fahrbahn sind an zwei Stellen Bordsteine abgesenkt worden: in der Rinderbacher Gasse und am Schillersteg.
Stadträte sprachen einige Querungen und Kreuzungen als kritische Punkte an – dort soll in diesem Jahr angesetzt werden, versprach Zanek.
An der Kreuzung Rinderbacher Gäßle/Königsturmstraße soll die Ampelanlage so erweitert werden, dass Radfahrer direkt vom Rinderbacher Gäßle und von der Gemeindehaustraße aus kommend eine Ampelarmatur vorfinden – und nicht dem Umweg über die jetzige Fußgängerampel nehmen müssen. Die Ampeln sollen so montiert werden, so dass bei Rot (für den Autoverkehr auf der Königsturmstraße) der gesamte Kreuzungsbereich freigehalten wird. „Ein Angebot über 8000 Euro liegt vor, da gehen wir dieses Jahr in die Umsetzung“, sagte Zanek.
Eine ähnliche Lösung könnte es an der Kreuzung Untere Zeiselbergstraße/Paradiesstraße geben, auch da wird laut Stadtverwaltung im Moment untersucht, ob die Ampelanlage ähnlich wie an der Querung der Königsturmstraße umgebaut werden kann. Auch eine zusätzliche Markierung wie „Achtung Radfahrer“ ist in der Diskussion.
Eine weitere Änderung könnte es in der Ledergasse geben: Statt der abknickenden Vorfahrt in die Fischergasse zur Remsstraße könnte der geradeaus verlaufende Radring Vorfahrt bekommen. Das soll in der nächsten Verkehrsschau geprüft werden.
Um die Orientierung für Radfahrer weiter zu verbessern, sollen noch einige der grünen „Radring Altstadt“-Markierungen ergänzend hinzukommen, etwa im Bereich der Turmgasse und Schmiedgasse.
Tim-Luka Schwab (SPD) und Andreas Benk (Linke) äußersten Grundsatzkritik am Konzept des Altstadtrings: „Wenn man den Radverkehr richtig attraktiv machen möchte, dann muss man über die Umverteilung von Straßenraum sprechen“, sagte Schwab. Benk fügt hinzu: „Es wäre sinnvoll, zu untersuchen, ob es nicht grundsätzliche Möglichkeiten gibt, einzelne Spuren zu sperren und eine Bus- oder Radspur einzurichten.“
Copyright Gmünder Tagespost, 23.03.2023