„Kann man Kinder nicht mehr hinschicken“ – wie marode ist Gmünds Scheffold-Sporthalle?
Bei Beratungen im Verwaltungsausschuss des Gmünder Gemeinderats wird Kritik am Zustand der Scheffold-Turnhalle laut – Stadt stellt Besichtigung in Aussicht.
Schwäbisch Gmünd. Was geht in den kommenden Monaten voran in Gmünd? Einige Antworten auf diese Frage gibt es, wenn im Gemeinderat die so genannten nicht-haushaltswirksamen Anträge der Fraktionen beraten werden. Insgesamt 20 Anträge zu verschiedenen Themen sind in der Sitzung des Verwaltungsausschusses des Gmünder Gemeinderats beraten worden. Ein Auszug der wesentlichen Punkte:
Westlicher Stadteingang
„Eine verbindliche Planung, wann es endlich voran geht“, hat die CDU-Fraktion zum Städtebaulichen Entwicklungsbereich „Westliches Stadttor“ beantragt.
„Wir waren nicht untätig“, betonte Gerhard Hackner, Leiter des Amts für Stadtentwicklung. Man habe die Punkte aus dem Wettbewerbsverfahren genommen, um mit den Grundstückseigentümern zu reden – „wie wir Lösungen finden“. Das habe 2023 die Arbeit ausgemacht. „Dann haben wir die Ergebnisse dem Wettbewerbssieger mitgeteilt, dass er die Planung umarbeiten kann. Diese Arbeiten dauern bis heute noch an“, so Hackner.
Ein so genannter Rahmenplanentwurf „Westliches Stadttor“ soll laut Stadtverwaltung am 28. Februar im Bau- und Umweltausschuss vorgestellt und dem Gemeinderat eine Woche darauf zum Beschluss vorgelegt werden. Der beschlossene Rahmenplan „Westliches Stadttor“ bilde dann die Grundlage zu einem Bebauungsplanverfahren. Oberbürgermeister Richard Arnold betonte, dass die Realisierung in vielen Stufen erfolgen werde: „Wir brauchen die ganz große Planung, aber der nächste Schritt folgt über das Kleine.“ Wie kommen wir am schnellsten voran? – das sei der Ansatz. Mit Flächen, die der Stadt gehören, werde man beginnen. „Das Große ist die Überlegung, wie es aussehen kann in 10, 15, 20 Jahren.“
Scheffold-Sporthalle
Die Sporthalle der Adalbert-Stifter-Realschule und die des Scheffold-Gymnasiums haben laut Stadtverwaltung „höchste Priorität“ bei anstehenden Hallensanierungen in Gmünd. Doch so schnell wird es keine Bauarbeiten geben: Das Amt für Gebäudewirtschaft werde im zweiten Quartal 2024 mit der Planung der Hallensanierung beginnen, so die Verwaltung. Die Argumentation der Stadt: eine umfassende, vor allem energetische Sanierung muss aus technischen Gründen im großen Paket gemacht werden. Johannes Barth von der CDU-Fraktion regte trotzdem an, die Scheffold-Halle bald noch einmal in Augenschein zu nehmen. „Die Halle ist in einem so maroden Zustand, dass Sport eigentlich nicht mehr machbar ist – weil die Umkleiden und sanitäre Anlagen in einem Zustand sind, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr hinschicken können.“ Barth weiter: „Ich bitte darum, da noch mal rauszufahren und das anzuschauen.“ Das werde man prüfen, versprach Bürgermeister Christian Baron. „Bei Schönheitsreparaturen können wir immer etwas machen.“
Bäume für den Marktplatz
Was soll auf dem Unteren Marktplatz im Rahmen des Projekts „Grüne Urbanität“ realisiert werden? Diese Frage will die söl-Fraktion noch einmal diskutiert haben – mit mehr Grün im Fokus. Man sei „nach wie vor der Auffassung, dass wir dringend eine Begrünung für den unteren und den mittleren Marktplatz benötigen und dass dies mit den Veranstaltungen zusammen gehen kann“, so die Fraktion. Nur ein Feld aus Wasserfontänen sei zu wenig, so Fraktionsvorsitzender Sebastian Fritz.
Die Stadtverwaltung versichert, dass auch Bäume Teil der Planung sind: Die 50 000 Euro, die im Haushaltsentwurf vorgesehen sind, seien nicht beschränkt auf den Bau des Fontänenfeldes zu sehen. „Ziel der ganzheitlichen Planung ist nicht nur die Integration des Elements Wasser, sondern auch eine entsprechende Eingrünung mit Bäumen.“ Und: „Im Zuge der Umsetzung werden hier etliche Quadratmeter Belagsfläche entsiegelt und mehrere Bäume gepflanzt.“
Spielplatz beim Stadtgarten
Die söl-Fraktion hat beantragt, die Machbarkeit eines Spielplatzes im Bereich des Stadtgartens zu prüfen. Doch die Stadtverwaltung spricht sich klar gegen solche Ideen aus: „Der Stadtgarten sollte weiterhin als schöne Parkanlage erhalten werden und für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.“ Bis zur Landesgartenschau 2014 habe es einen Kinderspielplatz im Stadtgarten gegeben. Aber vor allem wegen fehlender sozialer Kontrolle und daraus resultierender Missstände, sei der Spielplatz abgebaut worden. Am früheren Ort sei nun die Veranstaltungsbühne; der Stadtgarten werde für Konzerte, Märkte oder die Staufersaga intensiv genutzt – diese Nutzung gehe nicht mit einem Spielplatz zusammen.
Copyright Gmünder Tagespost, 25.01.2024