Schwäbisch Gmünd. Gmünds Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause Anträge der Fraktionen zum Haushalt diskutiert und beschlossen. Mehrheitlich abgelehnt haben die Räte eine Baumschutzsatzung. Diese hatte die Linke-Fraktion beantragt. Ausgangspunkt waren Baumfällungen im Zeppelinweg. „Wir brauchen des Klimawandels wegen etwas, das den Aufenthalt in der Stadt weiterhin erträglich macht“, erläuterte Linke-Sprecher Sebastian Fritz. Die Satzung solle auch Handhabe gegen Fällungen sein. Bürgermeister Dr. Joachim Bläse hinterfragte dabei, ob sich der dafür erforderliche Aufwand lohne. Die Sicht der Stadt: Sie habe mit der Baumkommission, der laufenden Fortführung des Baumkatasters im Geodatenportal der Stadt und dem Garten- und Friedhofsamt Instrumente, die bereits in der Vergangenheit im Sinne einer Baumschutzsatzung tätig gewesen seien und auch weiterhin tätig seien. Bläse sprach sich eher für einen „Sinneswandel“ aus, „was uns wichtig ist: Dass wir von klein auf lernen, dass Bäume wichtig sind“. Dem Vorschlag der Linken schlossen sich die Grünen an. Sie zogen einen eigenen Antrag auf eine Grünordnungssatzung zurück und schlugen zudem vor, die Baumkommission möge sich mit dem Grün in der Stadt befassen. „Wir sollten der Verwaltung folgen“, sagte Alfred Baumhauer (CDU). Es sei doch nicht so, dass in Gmünd jeden Tag Bäume gefällt würden. In Gmünd gebe es Grün ohne Ende, und mit den beiden Gartenschauen seien Bäume dazugekommen. Am Ende stimmten 18 Stadträte für eine Baumschutzsatzung, 26 dagegen, drei Stadträte enthielten sich.
Schnell zu einem Kompromiss kamen die Stadträte bei einem Antrag der Grünen. Sie wollten „das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen“ verbieten. Damit würden „wir sehenden Auges gegen Bundesgesetz entscheiden“, sagte Baumhauer (CDU). Oberbürgermeister Richard Arnold schlug vor, eine Resolution zum Thema zu verfassen. Dem stimmten die Stadträte zu.
In den Verwaltungs- und Bauausschuss verwiesen die Stadträte einen Antrag der Linken, „Fremdvergaben in den Bereichen Gebäudereinigung und Grünpflege“ nach und nach zurückzuführen. Hier lohne sich Leistung für diejenigen, die die Arbeit machen, nicht, sagte Alexander Relea-Linder (Die Linke). „Sie diskutieren locker über zwei Millionen Euro“, zeigte Bürgermeister Dr. Joachim Bläse das Spannungsfeld dieses Themas auf.