Klinikdebatte: „Bündnis Klinikerhalt“ in Gründung
Initiatorenkreis fordert einen offenen und transparenten Meinungsbildungsprozess bei der Klinikentscheidung und eine frühzeitige Bürgerbeteiligung.
Schwäbisch Gmünd
In Gmünd soll am kommenden Mittwoch, 14. Dezember, ein „Bündnis Klinikerhalt“ gegründet werden. Initiatoren des Bündnisses sind mehrere Personen um Sebastian Fritz und Jo Frühwirth. Eine Sprecherin oder ein Sprecher des Bündnisses soll am kommenden Mittwoch gewählt werden.
Im Gmünder Raum stiegen Enttäuschung und Wut vieler Bürgerinnen und Bürger angesichts des Vorhabens des Landrats und wohl auch einer Mehrheit im Kreistag in Sachen Klinikdiskussion, schreiben die Initiatoren. Habe man lange darauf vertraut, dass die Bürgerschaft in die Diskussion mit einbezogen werde, stelle man nun erstaunt fest, dass dies wohl erst nach weiteren Beschlüssen Ende des Jahres der Fall sein dürfte. „Dies ist inakzeptabel und zeugt von einem ganz schlechten Verständnis von offenen und transparenten Meinungsbildungsprozessen“, sagen die Initiatoren. Die Beschwichtigungen des Landrats, „man mache nichts ohne die Bevölkerung“, seien einfach nicht mehr glaubhaft. Wohl erst durch ein mutiges Mitglied des Kreistages habe die Öffentlichkeit von den weitgehenden Plänen in Sachen Klinikentwicklung erfahren.
Seither nehme man den Prozess so wahr, als ob die Öffentlichkeit „notgedrungen“ in die Diskussion einbezogen werden solle. Der Landrat spreche nun von „Informationsveranstaltungen“, die im neuen Jahr durchgeführt werden sollen. Ja, sagen dazu die Initiatoren, die Bürgerinnen und Bürger wollten informiert werden, „aber sie wollen auch das Gefühl haben, ihre Argumente und vor allen Dingen ihre Fragen vortragen zu können, und das bei einem offenen Prozess, dessen Ende nicht durch den Landrat und seine Kreisverwaltung vorgegeben werden“. Daher erwarte man „ein sofortiges Moratorium in der Angelegenheit, die Herausnahme der Entscheidung aus der Haushaltsdiskussion und die Umsetzung der zugesagten Regionalkonferenzen mit dem Ziel, die Bürgerinnen und Bürger in diese weitreichende Entscheidung aktiv einzubeziehen“.
Aus Sicht der Initiatoren ist es „schwer zu glauben, dass dieses Milliardenprojekt die finanzielle Schieflage im Gesundheitswesen des Ostalbkreises lösen wird“. Ein Blick auf die Nachbarkreise Rems-Murr und Göppingen zeige, dass deren Zentralkliniken Defizite in zweistelliger Millionenhöhe einfahren. Aber auch die Annahme, dass sich durch ein Zentralklinikum der Fachkräftemangel beheben ließe, werde bei gleichbleibenden Bedingungen für das Personal zu Recht bezweifelt. Ebenfalls völlig unklar sei, was dann in einem sogenannten „Gesundheitscampus“ Stauferklinikum noch übrig bliebe. Was, wenn mit der jetzt vorgestellten Konzeption das Defizit und der Fachkräftemangel nicht behoben wird, fragen die Initiatoren des Bündnisses. Aus ihrer Sicht stehe zu befürchten, „dass dann mit der Anwendung der Salamitaktik wenige Jahre nach der Fertigstellung des Zentralklinikums auch ein ‚Gesundheitscampus‘ Mutlangen in Frage gestellt wird“.
Aus Sicht der Initiatoren ist es „schwer zu glauben, dass dieses Milliardenprojekt die finanzielle Schieflage im Gesundheitswesen des Ostalbkreises lösen wird“. Ein Blick auf die Nachbarkreise Rems-Murr und Göppingen zeige, dass deren Zentralkliniken Defizite in zweistelliger Millionenhöhe einfahren. Aber auch die Annahme, dass sich durch ein Zentralklinikum der Fachkräftemangel beheben ließe, werde bei gleichbleibenden Bedingungen für das Personal zu Recht bezweifelt. Ebenfalls völlig unklar sei, was dann in einem sogenannten „Gesundheitscampus“ Stauferklinikum noch übrig bliebe. Was, wenn mit der jetzt vorgestellten Konzeption das Defizit und der Fachkräftemangel nicht behoben wird, fragen die Initiatoren des Bündnisses. Aus ihrer Sicht stehe zu befürchten, „dass dann mit der Anwendung der Salamitaktik wenige Jahre nach der Fertigstellung des Zentralklinikums auch ein ‚Gesundheitscampus‘ Mutlangen in Frage gestellt wird“.
Copyright Gmünder Tagespost, 07.12.2022