Schwäbisch Gmünd/Mutlangen. Die Linke-Fraktion im Gmünder Gemeinderat ist wegen Überlegungen für neues Gewerbegebiet in Mutlangen „entsetzt“. Sie fordert Gmünds OB Richard Arnold auf, ein Gespräch mit seiner Kollegin, der Mutlanger Bürgermeisterin Stephanie Eßwein, zu führen.
Die Gemeinde Mutlangen habe in den letzten Jahrzehnten einen immensen Flächenverbrauch für Wohn- und Gewerbegebiete, die dann auch wieder Verkehrsinfrastrukturprojekte nach sich zogen, umgesetzt, stellen die Linke-Stadträte fest. Dies enge den Spielraum für zukünftige Generationen immer weiter ein und gehe nicht zuletzt auch auf Kosten der Nachbargemeinden bei den Steuereinnahmen, bei der Verkehrszunahme wie auch bei den ökologischen Auswirkungen. Weiter bemängelt die Fraktion, dass die Gemeinde Mutlangen gemessen an ihrem Einwohnerzuwachs nur in geringem Umfang den sozialen Herausforderungen wie Altersarmut, fehlendem bezahlbaren Wohnraum, Flüchtlingsunterbringung und so weiter etwas entgegensetze. Dies verschärfe angesichts großer sozialer Herausforderungen den Handlungsdruck insbesondere bei der Nachbargemeinde, der Stadt Schwäbisch Gmünd.
Jetzt fordert die CDU laut Pressebericht im Mutlanger Gemeinderat ein weiteres kommunales Gewerbegebiet. Dabei werde „keinerlei Rücksicht auf einen dringend angebrachten nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden gelegt“.
„Rücksichtslos“
Die Linke-Fraktion findet diesen Umgang der Gemeinde Mutlangen mit dem fruchtbaren Ackerboden rücksichtslos und nicht nur den nachkommenden Generationen gegenüber ungerecht, sondern damit würde die Kommune ein weiteres Mal auf dem Rücken der Nachbargemeinden ihr Wachstumsbestreben ausleben.
Die Linken-Fraktion fordert deshalb OB Richard Arnold auf, mit der Mutlanger Bürgermeisterin Eßwein über eine interkommunale Entwicklung und Lastenteilung zu sprechen und Überlegungen anzustellen, wie den genannten Szenarien entgegengewirkt werden kann. Ferner bittet die Linken-Fraktion Arnold, über dieses Gespräch im Gmünder Gemeinderat zu berichten.
Außerdem erneuert die Fraktion ihren Vorschlag, wie bereits bei der Kinderbetreuung und beim Thema Hallenbad, auf Gemeinderatsebene einmal gemeinsam zu tagen und mögliche Entwicklungen interkommunal und unter sozialen wie auch ökologischen Gesichtspunkten weiter zu denken.