„Ländle leben lassen“: Bündnis stellt Volksantrag zum Flächenschutz
Welche Organisationen sich zusammengeschlossen haben und was die Forderungen sind.
Schwäbisch Gmünd. Die Fraktion sozial.ökologisch.links. des Gmünder Gemeinderates sowie der NABU, der BUND und der Bauernverband Ostalb-Heidenheim rufen dazu auf, den aktuell laufenden „Volksantrag zum Flächenschutz – Ländle leben lassen“ zu unterstützen.
„Der Volksantrag hat zum Ziel, die Landesregierung an ihre eigenen formulierten Ziele zu erinnern und diese in verbindliche Gesetze zu gießen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel formuliert, den Flächenverbrauch auf zunächst 2,5 Hektar pro Tag und bis 2035 auf Netto-Null zu begrenzen. „Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Denn der Flächenverbrauch sinkt keineswegs, seit einigen Jahren steigt er sogar wieder an und ist mehr als doppelt so hoch wie das von der grün-schwarzen Koalition ausgegebene Ziel“, so die Kritiker.
Dies gelte auch für die Bilanzen der Stadt Schwäbisch Gmünd und der Umlandgemeinden. „Wenn man das Ziel der Landesregierung auf Schwäbisch Gmünd herunterbrechen würde, dürfte die Stadt in den kommenden 15 Jahren maximal 43,6 Hektar im Flächennutzungsplan ausweisen“, hat das Bündnis ausgerechnet. Der Vorentwurf des Flächennutzungsplans sehe dagegen 186 Hektar Flächen für neue Gewerbe- und Wohngebiete vor. „Das ist mehr als das Vierfache.“
Folgen des Flächenverbrauchs
Die Folgen davon wären, dass die Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten immer weiter zerschnitten und eingeschränkt werden. Fruchtbarer Ackerboden würde dauerhaft für den Anbau von Lebensmitteln vernichtet. Aber auch wertvolle Naturräume und Biotope würden eingeschränkt und verdrängt. „Neben diesen sehr direkten Auswirkungen auf unsere Natur sinkt auch die Lebensqualität: Das gewohnte Landschaftsbild wird zerstört, Grüngürtel verschwinden und durch die zunehmende Zersiedelung verlängern sich Anfahrtswege zur Arbeit oder in Naherholungsgebiete, während in Dörfern und in Innenstädten Ortskerne veröden.“
Darum rufen die Unterstützer des Volksantrags auf, diesen zu unterstützen. Dazu gibt es zentrale Anlaufstellen im Cafe Paletti (Mühlbergle), der Buchhandlung Fiehn (Buhlgässle) und der Aura in der Weißensteiner Straße.
Am Samstag, 17. Juni, werden Vertreterinnen und Vertreter der Fraktion und der Verbände auf dem Gmünder Wochenmarkt stehen und Unterschriften sammeln. Außerdem lässt sich die Unterschrift auch von zu Hause aus tätigen. Dazu auf der Seite https://www.laendle-leben-lassen.de/ das Formular aufrufen, ausdrucken und entweder am Stand abgeben oder an eine der angegebenen Adressen einschicken.
Copyright Gmünder Tagespost, 12.05.2023