Linke sprechen von Fehlentscheidung
Ortsverband der Linken freut sich über Waldumbau-Aktion, sieht aber auch einen Widerspruch
SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Dem Wald wird bei der Bewältigung der Klimakrise eine große Bedeutung zugemessen. Gleichzeitig haben Stürme und Dürre dem Wald rund um Schwäbisch Gmünd, wie auch weltweit, erheblich zugesetzt. Viele Baumarten sind von Trockenschä- den gezeichnet und müssen mit schädlichen Insekten oder Pilzbefall kämpfen.
Der Ortsverband der Linken begrüßt es daher, dass der Gemeinderat eine Aktion ins Leben gerufen hat, bei der die Bevölkerung am Waldumbau mithelfen kann. Der gleiche Gemeinderat sei es aber, der per Mehrheitsbeschluss dem Schönblick die Umwandlung von bisherigen Waldflächen für ein Pflegeheim gewähre. Dies sei ein Widerspruch, der so gar nicht zusammenpasse. „Wir begrüßen es sehr, dass sich der Schönblick dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe annimmt. Dass dafür aber bei gleichzeitig großer Freifläche auf dem Gelände des Schönblicks eine bewaldete Fläche dauerhaft überbaut werden soll, ist aus unserer Sicht völlig inakzeptabel“, so der Ortsverbandsvorsitzende Christian Zeeb.
Kürzlich war in der Presse zu lesen, dass die EU nach China weltweit der zweitgrößte Waldzerstörer sei. Dies ist laut der Umweltorganisation WWF ein trauriger Rekord. Man könne in Gmünd natürlich dieser Tatsache nicht entscheidend abhelfen, aber der Gemeinde könne diesen Widerspruch der Waldumwandlung rückgängig machen und damit seiner Vorbildfunktion gerecht werden, so die OV-Mitglieder weiter. „Es ist uns völlig schleierhaft, warum die Stadtspitze nicht rücksichtsvoller mit dem Juwel Erholungswald Taubental umgeht“, so Thorsten Ulrich. So hält nach Ansicht der OV-Mitglieder leider der Trend, den Erholungswald Taubental von allen Seiten anzuknabbern, weiter an. Dies sei für die nachkommenden Generationen nicht fair und dem Stadtklima nicht zuträglich. „Wir erwarten von der Stadtspitze und dem Gemeinderat, dass diese Fehlentscheidung zurückgenommen wird“, so Freya Zanek abschließend.
Copyright, Rems Zeitung 28.04.2021