Linke warnt
Die Linken-Fraktion im Gmünder Gemeinderat ist angesichts der Überlegungen, den mühsam errungenen Kompromiss in Sachen Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aufzuweichen, alarmiert.
Die Linken-Fraktion im Gmünder Gemeinderat hat sich als erste Fraktion im Gmünder Gemeinderat dafür stark gemacht, eine feste Quote zur Schaffung von geförderten Wohnungen festzulegen. Jahrelang stieß sie damit auf taube Ohren. 2020 war es dann endlich so weit und der Gemeinderat beschloss einen Kompromissvorschlag, wonach bei mehr als vier Wohnungen pro Bauvorhaben ein Anteil von 15 Prozent an Wohnungen, zu 33% unterhalb der ortsüblichen Miete, geschaffen werden muss. Jetzt sind endlich zwei Bauvorhaben im Genehmigungsprozess, wo diese Quote erstmals zur Umsetzung käme, und dann kommt der Vorschlag, diesen Beschluss nochmals zu überdenken.
Angesichts der seit Jahren angespannten Situation in diesem Preissegment und durch den Zuzug von vielen weiteren Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, hält die Linken-Fraktion den Zeitpunkt, dies auf die Tagesordnung zu nehmen, für mehr als unpassend. Hinzu kommt die derzeit äußerst angespannte Situation bei der Entwicklung der Nebenkosten. Es steht zu befürchten, dass im kommenden Jahr bei vielen Menschen in der Stadt ein zusätzlicher Bedarf an Wohnungen in diesem Segment ansteht, und daher gilt es jetzt eher, darüber zu diskutieren, die Quote zu erhöhen, als sie abzusenken oder gar auszusetzen.
Zusätzlich regt die Linken-Fraktion an, eher über eine höhere Wohnraumdichte in den Neubaugebieten nachzudenken. Damit könnte nicht nur mehr geförderter Wohnraum, sondern eine bessere Durchmischung und vor allen Dingen auch ein Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs geleistet werden. Wenn die Geschosszahl in den Gebieten erhöht würde, ließen sich auch die etwas geringeren Mieten besser auf die Gesamtinvestition umlegen.
Die Linken-Fraktion verschließt sich Gesprächen nicht grundsätzlich, aber eine Absenkung des aktuell gültigen Beschlusses kommt für sie keinesfalls in Frage.