Mensch vor Markt
Auf dem letzten Stammtisch des Ortsverbandes der Linken in Schwäbisch Gmünd wurde ausführlich über das aktuelle Klinikthema diskutiert. Joachim Denke ging in seinem Einstiegsstatement auf viele Aspekte ein und betonte vor allen Dingen, dass endlich wieder vom Menschen her gedacht werden müsse und nicht marktwirtschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen sollten. Leider sei die bisherige Diskussion der Befürworter eines Zentralklinikums im Kreistag und in der Öffentlichkeit davon geprägt gewesen, dass genau diese Perspektive eine untergeordnete Rolle spiele. In der anschließenden Diskussion wurde ausführlich diskutiert und der Tenor war eindeutig, dass es aus Sicht der anwesenden völlig absurd sei, dass im drittgrößten Flächenlandkreis von Baden-Württemberg zukünftig nur noch eine Klinik bestehen solle. Vieles spreche dagegen und die Landkreisverwaltung bleibe die Antworten auf die vielen offenen Fragen der Bürgerschaft weiterhin schuldig. Einig war man sich auch, dass die angekündigten Bürgerinformationsveranstaltungen unter keinen Umständen zu reinen Berieselungsveranstaltungen verkommen dürfen, sondern im Ergebnis offen sein müssen und die Sorgen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger aufnehmen. „Statt sich hinter Begriffen wie Alternativlosigkeit zu verschanzen, ist der Kreistag und die verschiedenen Fraktionen aufgefordert, sich für eine dezentrale Klinikstruktur und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten beim Land und beim Bund einzusetzen“, so Kurt Wahl. „Gerade jetzt wo auf Bundesebene bis zur Sommerpause über die Krankenhausreform diskutiert werde, gelte es den Druck auf Land und Bund zu erhöhen, endlich die Fallpauschalen fallen zu lassen und die Betriebswirtschaft aus dem System zu bekommen“, so Peter Yay-Müller weiter.
Der Ortsverband der Linken wird sich an dem kürzlich gegründeten und parteipolitisch neutralen Bündnis Klinikerhalt beteiligen. „Wir wollen den ersten Schritt, die 10-12000 Unterschriften für ein Volksbegehren zusammen zu bekommen, tatkräftig unterstützen mit dem Ziel, den Landtag von Baden-Württemberg aufzufordern, den Weg für Bürgerbegehren auf Kreisebene freizumachen“, so Volker Wamsler abschließend.