Räte haben viele Fragen zu „Hofgut Becherlehen“
Verwaltung stellt Stand des Wohn- und Ferienhofes vor. Vor allem Kaltluftströme sind Thema.
Schwäbisch Gmünd. Das Projekt ist bekannt: Auf dem Grundstück, wo der „Platzhirsch“ steht, soll ein Wohn- und Ferienhof mit einer Kindertagesstätte entstehen. Die Kita mit zwei oder drei Gruppen entlang der B 298, nordöstlich davon in Richtung Becherlehen 18 Wohneinheiten als Ferienwohnungen und südöstlich der Kita in zwei Gebäuden sechs bis zehn größere Wohnungen zur langfristigen Nutzung. Der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Gerhard Hackner, stellte das Vorhaben am Mittwoch im Bauausschuss nochmal vor. Und mit der Vorstellung die Frage, ob speziell zu diesem Vorhaben ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Darüber entscheiden die Stadträte in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen. Zustimmung signalisierten jedoch mehrere Fraktionen, sie hatten aber noch viele Fragen. Martin Bläse (CDU) wies darauf hin, dass „wir eine große Fläche verlieren“. Und er forderte, den Verlauf der Kaltluftströme in Richtung Stadt noch zu untersuchen. Diese Forderung unterstrich Barbara Bijok (Grüne). Sie regte an, die Gebäude mit Photovoltaik auszustatten. Eigentlich sei dieser Standort ungeeignet für eine Bebauung, sagte Tim-Luka Schwab (SPD). Und fragte, ob man den Stadträten die Frischluftzufuhr in der Vorlage „bewusst vorenthalten“ habe. Dem widersprach Oberbürgermeister Richard Arnold. Dies werde nachgeliefert. Das Fehlen der Kaltluftströme war auch für Prof. Dr. Andreas Benk ein „ärgerliches Versäumnis“. Bei der Diskussion über Gmünds Flächennutzungsplan vor Weihnachten habe man um jeden Hektar gerungen. Und diese Fläche für den Wohn- und Ferienhof sei im Landschaftsplan als „schützenswert“ gekennzeichnet. Die Kaltluftströme im Auge zu behalten, forderte auch Ulrich Dombrowski (BL). Er regte eine Anbindung des Wohn- und Ferienhofes an die Becherlehenstraße an.
Sparsam mit Flächen umzugehen, sei richtig, sagte Dr. Peter Vatheuer (FDP/FW). Doch man müsse sich auch Flexibilität bewahren. Der Flächennutzungsplan sei ein „Abstraktum“ und relativ weit weg von der konkreten Wirklichkeit, sagte Baubürgermeister Julius Mihm zu dieser Debatte.
Copyright Gmünder Tagespost, 23.03.2023