Remsbrücke wird halbes Jahr Baustelle
Gut 2,1 Millionen Euro kostet die Sanierung der Remsbrücke am Fuß der Buchauffahrt im Osten Gmünds. Der Gemeinderat wurde am Mittwoch über das Vorhaben informiert, in der Februar-Sitzung wird er über die Vergabe des Auftrags an die Firma Leonhard Weiss entscheiden.
Experten stellten bei turnusmäßigen Überprüfungen der 1964/1965 gebauten Brücke zahlreiche Schäden fest, die die Stand- und Verkehrssicherheit des Bauwerks beeinträchtigen. Die Instandsetzung soll die weitere Ausbreitung der Schäden verhindern. Die Stadtwerke wollen zeitgleich eine 20-kV-Leitung verlegen, um die Stromversorgung Hussenhofens zu sichern. Die Behebung der Schäden ist der eine Grund für die Maßnahme. Der andere ist eine Vereinbarung mit dem Land: Die Buchauffahrt soll zur Landesstraße umgestuft werden, das bedeutet, das Land würde die Unterhaltungslast für diese Straße übernehmen. Als Voraussetzung dafür wurde jedoch vereinbart, dass die Stadt zuvor die Brücke saniert.
Während der Bauarbeiten an der Brücke zwischen den beiden Kreisverkehren in diesem Bereich wird es auch Einschränkungen für den Fahrzeugverkehr geben. Im Einzelnen sind während der jeweiligen Bauphasen diese Regelungen vorgesehen:
Bauphase 1: Die gesamte Brücke ist noch befahrbar, Engstellen an den Fahrbahnrändern können die Verkehrsführung kurzzeitig ändern.
Bauphase 2A: Der Verkehr in beide Richtungen wird über die nördliche Fahrbahn geleitet.
Bauphase 2B: Vollsperrung in Fahrtrichtung Hussenhofen an einem Wochenende von Freitag, 12 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr.
Bauphase 3A: Der Verkehr in beide Richtungen fließt über die südliche Fahrbahn der Brücke.
Bauphase 3B: An einem Wochenende von Freitag, 12 Uhr, bis Sonntag, 18 Uhr, Vollsperrung in Fahrtrichtung Gmünd.
Bauphase 4: Die gesamte Brücke ist befahrbar, Engstellen an den Fahrbahnrändern können die Verkehrsführung kurzzeitig ändern.
Eva Hafner, im Tiefbauamt Expertin für Brückenbau, erläuterte, dass die Arbeiten von März bis Oktober ablaufen sollen. Während der Vollsperrungen soll die Umleitung über Aalener Straße und Buchstraße führen. Die Parkbucht an der Nordseite der Brücke soll zu Gunsten einer Abbiegespur in die Buchstraße wegfallen. So sollen Staus, die manchmal bis in den Tunnel zurückreichen, vermieden werden.
Die Stadträte Hannes Barth (CDU) und Dr. Constance Schwarzkopf-Streit (FWF) fragten nach, ob die Verengung vor der Firmeneinfahrt Oesterle irgendwie verändert werden kann – ein Thema, das laut Bürgermeister Dr. Joachim Bläse oft diskutiert wird. Hier sah Eva Hafner jedoch keine Möglichkeiten. Auf Nachfrage von Dr. Peter Vatheuer (FDP/FW) sagte sie, dass die Maßnahme auf den kommenden Ausbau der B 29 im Gmünder Osten abgestimmt ist. Radfahrer werden weiterhin hinter dem Media-Markt vorbeigeführt, so Hafner auf eine Anfrage von Andreas Dionyssiotis (Linke).
Für die Finanzierung der Maßnahme wird auch Geld verwendet, das 2019 für die Errichtung einer Kreativwerkstatt für digital unterstütztes Leben bereitgestellt worden war. Der EU-Zuschuss zum damaligen Projekt sei deshalb allerdings nicht in Gefahr, sagte Bürgermeister Dr. Bläse auf Frage von Thomas Kaiser (CDU).
© Gmünder Tagespost 29.01.2020 21:58