söl: Gmünd braucht neue Impulse für die Innenstadt
In einer Serie fragt die Gmünder Tagespost die Fraktionen und Gruppierungen im Gmünder Gemeinderat zu den aus ihrer Sicht wichtigsten Themen der kommenden Jahre. Heute: die Bürgerliste.söl.
Schwäbisch Gmünd. In der GT-Serie zu Gmünds drängendsten kommunalpolitischen Fragen gibt es die Antworten des söl-Sprechers Sebastian Fritz.
Was sind in den kommenden Jahren die drei wichtigsten Themen für die Stadtverwaltung und den Gemeinderat?
Sebastian Fritz: Angesichts der Haushaltslage müssen wir uns auf die wirklich wichtigen Aufgaben fokussieren. Dazu zählt für uns, dass wir Gmünd als „soziale Stadt“ festigen und wo nötig erweitern. Dass wir den Beschluss zur Klimaneutralität bis 2035 konsequent umsetzen und dass wir die Stadt fit für den Klimawandel machen. Dies bedeutet aber auch, dass wir die begonnenen und anstehenden Investitionsvorhaben wie Feuerwehr, Bauhof, Schulsanierungen weiter konsequent angehen müssen.
Wo kann/soll Gmünd sparen?
Fritz: Unseres Erachtens bedeutet die Fokussierung, dass wir auf kostspielige Prestigeobjekte, wie zum Beispiel Einrichtungen wie das Gradierwerk im Remspark oder mögliche Wasserfontänen am unteren Marktplatz verzichten. Außerdem sollten wir bei uns selbst, dem Gemeinderat, damit anfangen. Zum Beispiel ist die Reise nach Brüssel aus unserer Sicht fragwürdig und zu kostspielig.
Kann Gmünd sich tatsächlich ein neues Hallenbad leisten?
Fritz: Am Zustand des alten Hallenbades hat sich trotz Kommunalwahl nichts geändert. Dass wir reagieren müssen, bevor dieses im Unterhalt immer teurer wird, ist unbestritten. Wir müssen darauf eine Antwort finden und in der weiteren Diskussion schauen, was wir uns am Ende leisten können. Oberste Priorität hat für uns jedenfalls, dass Schulschwimmen ohne Einschränkungen möglich bleibt. Stand heute sehen wir den Neubau eines Hallenbads als alternativlos.
Wie kommt Gmünds Innenstadt wieder auf die Beine?
Fritz: Trotz vielfältiger Bemühungen empfinden wir den aktuellen Leerstand in der Innenstadt als große Herausforderung. Die Gründe sind hinlänglich diskutiert. Unsere Fraktion ist aber der Auffassung, dass mit den bisherigen Konzepten die Herausforderung nicht zu bewältigen sein wird und daher fordern wir endlich neue Impulse für die Innenstadt. Dazu gehört die Ausdehnung von Fußgängerzonen und ein Konzept für die Neuverteilung von Verkehrsflächen. Dies bei gleichzeitig einhergehender Umsetzung des Konzepts Grüne Urbanität. Außerdem brauchen wir endlich ein langfristig angesetztes Konzept, um Wohnquartiere, Gastronomie- und Einzelhandelsstandorte sinnvoll zu gliedern. In diese Überlegungen muss dann auch ein zukunftsträchtiges Konzept der Mobilität einfließen. Der Gemeinderat hat den Antrag Lebenswerte Altstadt einstimmig beschlossen. In diesem interfraktionellen Antrag sind viele gute Impulse enthalten, die unserer Fraktion sehr wichtig sind und die eine Belebung der Innenstadt beinhalten würden. Leider hat die Verwaltungsspitze bis heute wenig davon umgesetzt.
Geht die Klinikdiskussion für Gmünd in die richtige Richtung?
Fritz: Unserer Fraktion war immer wichtig, dass eine ausreichende Notfallversorgung für alle im Ostalbkreis gewährleistet wird. Im wesentlichen scheint dies bei dem jetzigen Vorschlag berücksichtigt, die letztendliche Bewertung muss aber der Kreistag vornehmen. Die Überlegung, die Kinderklinik in Aalen zu konzentrieren, halten wir angesichts der baulichen und personellen Voraussetzungen in Mutlangen für fragwürdig. Es muss eine für den gesamten Ostalbkreis akzeptable Lösung gefunden werden. Kirchturmpolitik ist nicht hilfreich.
Copyright Gmünder Tagespost, 06.09.2024