Schwäbisch Gmünd. Gebäude der Stadt verbrauchen heute weniger Energie und geben weniger CO2 ab als vor Jahren. Seit 1996 sank der Ausstoß von rund 9500 Tonnen im Jahr auf 5340 Tonnen. „Aber es gibt noch Luft nach oben“, sagt die Leiterin des Amts für Gebäudewirtschaft, Sabine Rieger, im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats.
Während zum Beispiel Schulgebäude inzwischen energetisch gut aufgestellt sind, lassen sich Bauhof, Sporthallen, Kindergärten und die Gebäude der Feuerwehren in der Stadt noch optimieren. Ausreißer nach oben ist die Sporthalle der Pestalozzischule in Herlikofen, die nach Worten von Stadtrat Professor Dr. Andreas Benk (Linke) rund 700 Prozent über dem Vergleichswert liegt. Was es damit auf sich hat, sollen die Räte ebenso erfahren wie die Orte, an denen veraltete Heizungen auf einen Austausch warten. Stadtrat Christof Preiß (CDU) regt an, etwa den Austausch von Ölheizungen zu forcieren, „dafür gibt es derzeit Zuschüsse in Höhe von 45 Prozent der Kosten“.
Insgesamt hat die Stadt rund 1,9 Millionen Euro für Strom, Heizung und Wasser ausgegeben. Sabine Rieger nennt im Ausschuss die Ergebnisse aus der Untersuchung von 120 Gebäuden. So wurden 2018 für die
- Heizungen 20 700 Megawatt Energie benötigt, 1400 Megawatt mehr als im Vorjahr. Als Gründe nennt Sabine Rieger auf Anfrage von Stadtrat Karl Miller (Grüne) zusätzliche Flächen, die geheizt werden müssen, aber auch verlängerte Nutzungszeiten durch die Ganztagsbetreuung. Der vermehrte Einsatz der Technik führe zu höherem Energieverbrauch. Seit 1996 konnten insgesamt 5200 Megawatt Heizenergie eingespart werden.
- Der Stromverbrauch hat sich um rund zwei Prozent auf 2950 Megawatt verringert, die Kosten sanken um vier Prozent auf 700 000 Euro. Auch hier eine Einsparung seit 1996: 900 Megawatt verbrauchet die Stadt weniger trotz deutlich gestiegener Gebäudeflächen.
- Wasser wird nahezu gleich viel verbraucht, nämlich rund 35 000 Kubikmeter.
Die CO2-Emissionen lagen 2018 bei 5340 Tonnen, acht Prozent unter dem Wert von 2017. Vor dem Hintergrund steigender Preise für Energie und weiterer notwendiger CO2-Reduzierung lohnten sich Investitionen in die Gebäude, sagt die Amtsleiterin. Einsparen wolle man speziell dort, wo durch mehrere Gewerke, etwa Außendämmung und Fenster, ein hoher Einsparwert erzielt werden kann.
Bürgermeister Julius Mihm sieht im aktuellen Energiebericht auch einen Fahrplan für die kommenden Jahre, „er setzt eindeutig Akzente nach vorne“. Solche Akzente wünscht sich Karl Miller. Er sucht nach Lösungsansätzen, „wie die Stadt Schwäbisch Gmünd bis 2050 klimaneutral werden kann“. Antworten, auch auf die Frage nach möglichem Einsatz von Regenwasser etwa für die WC-Spülung (Stadtrat Karl Miller), will die Stadtverwaltung den Räten nach Klärung zukommen lassen. „Das Amt für Gebäudewirtschaft ist immer auf dem aktuellen Stand“, sagt Oberbürgermeister Richard Arnold und reagiert damit auf weitere Anfragen aus dem Gremium. Ein Lob für den Energiebericht kommt von den Stadträten Johannes Zengerle (SPD) und Ullrich Dombrowski (Bürgerliste). „Wir haben doch schon viel erreicht“, sagt Dombrowski und schätzt den Rückgang des Wärmeverbrauchs nach 2013.