Straßenlicht nachts ausschalten?
Pro und Contra Verdunkelung in Wohngebieten wird nun Thema im Gmünder Gemeinderat.
Schwäbisch Gmünd. In den Wohngebieten mancher Ortsteile aus ökologischen Gründen nachts zwischen 12 und 6 Uhr die Straßenbeleuchtung ausschalten? Diese Anregung von Grüne-Stadträtin Gertraude wurde am Mittwoch im Verwaltungsausschuss zum Anlass deutlicher Widerreden. Nun wird das Thema ein eigenständiger Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Gemeinderats am 8. Februar. Von Streit hatte darauf hingewiesen, dass sich mit der Abschaltung nicht nur Energie sparen ließe. Die Verdunkelung komme auch Insekten zugute und vermindere die Lichtverschmutzung.
Cynthia Schneider (Linke) meinte dagegen, eine solche nächtliche Abschaltung sei nicht zu verantworten. Die Gefahr für Frauen, die um diese Zeit unterwegs seien, sei viel zu groß. Auch Karin Rauscher (FWF) riet dringend davon ab. In Tübingen, wo diese Nachtabschaltung realisiert wurde, sei es nachts auf der Straße ganz schwierig, so ihre Erfahrung. „Einfach abschalten geht nicht“, war auch die Meinung von Sigrid Heusel (SPD). Sie sah ebenfalls eine zu große Gefahr für die Sicherheit. Eventuell könnten Bewegungsmelder eingebaut werden, die die Beleuchtung bei Bedarf einschalten. Geklärt werden müssten auch die rechtlichen Fragen, sagte Brigitte Abele (BL): Wer hafte zum Beispiel, wenn ein Zeitungsausträger in der unbeleuchteten Straße fällt und sich verletzt?
Oberbürgermeister Richard Arnold informierte darüber, dass das Thema auf Gertraude von Streits Anregung bereits in allen Ortschaftsräten diskutiert worden sei. Doch Martin Bläse meinte, diese Frage müsse fürs gesamte Stadtgebiet einheitlich entschieden werden. Deshalb entschied Richard Arnold, dass es nun Thema im Gemeinderat wird.
Copyright Gmünder Tagespost, 26.01.2023