In den vergangenen Monaten kam es zu zahlreichen Konflikten zwischen Fußgängern und Mountainbikern, die das Taubental hinabsausen und dabei gleich mehrere zertifizierte Wanderwege kreuzen. In der Sitzung des Ortschaftsrats von Rehnenhof/Wetzgau am Freitag zeigten sich mehrere Problemfelder. Zum einen machte sich der Regionalgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Andreas Mooslehner, dafür stark, dass kein Trail im Taubental angelegt wird. „Das Gebiet ist überlastet“, stellte er fest. „Eine zusätzliche Nutzung wäre unvernünftig.“ Auf der anderen Seite referierte Oberforstrat Jens-Olaf Weiher über die Bemühungen von Forst, BUND und Stadt, in den Waldgebieten Trails für Mountainbiker anzulegen. Wie Mooslehner räumte er ein, dass das Bedürfnis der Mountainbiker bekannt sei. Dennoch könne man diesem nicht in jedem Stadtwald nachkommen. Weiher beschrieb, dass aktuell in Zusammenarbeit mit den Mountainbikern ein Trail von Mutlangen in Richtung Schießtal angelegt wird. Der Oberforstrat wünschte sich Ansprechpartner bei den jugendlichen Mountainbikern, da es auch um die Haftung gehe, die der Gesetzgeber vorgebe.
Andreas Mooslehner beschrieb, dass das Taubental „ein Schatz ist, den wir in Gmünd brauchen“. Es gebe in Gmünder Wäldern andere Gebiete, die nicht so überlastet seien. Auch der Naturschutz nehme die Bedürfnisse der Mountainbiker wahr, jedoch „können die nicht überall realisiert werden“. Ortsvorsteher Johannes Weiß warb um einen Kompromiss. Er nahm den Vorschlag Weihers auf, eventuell eine Trailstrecke beim Laichle anzulegen. Zudem nahm er die Anregung auf, Strecken am Nepperberg und am Rehnenhof, vom Heidelbeerweg aus kommend, anzusehen.
Weiß erkundigte sich bei den Jugendlichen im Zuhörerraum, wann der Trail in Mutlangen durchs Schießtal wohl fertiggestellt sei. Diese zeigten sich zuversichtlich, dass dies nach den Sommerferien der Fall sein werde. Der Ortsvorsteher schlug vor, die Eröffnung des Mutlanger Trails abzuwarten. Und dann in der Sitzung das Trail-Thema bezüglich Laichle und Taubental nochmals aufzunehmen.
Wir können dem Bedürfnis der Mountainbiker nicht in jedem Stadtwald nachkommen.
Die Ortschaftsräte beschrieben, dass seit Generationen durchs Taubental mit dem Fahrrad gefahren werde. Egal, ob als Freizeitvergnügen oder um zur Schule zu radeln. Jürgen Greiner überlegte, ob man mit Beschilderungen wie „Vorsicht, Wanderer“ und „Vorsicht, Radfahrer“ agieren könnte. Ursula Böttinger und Stefan Preiß warben ums „Kanalisieren“. Grund: Viele Biker „rasen kreuz und quer den Wald hinab“. Sebastian Fritz bat: „Da muss man was regulieren!“ Er beschrieb Filme in Youtube, in denen Biker mit Helmkamera das Taubental hinunterrasen und dabei die Wanderwege querten. „Da wird nicht ein Mal die Bremse gezogen.“ Er habe bei diesem Thema als „Alltagsradler“ zwei Herzen in der Brust. „Aber es gibt immer mehr Konflikte.“ Sebastian Fritz wollte das Taubental „durch eine neue Attraktion nicht noch attraktiver gemacht wissen“. Lukas Hiller war sich sicher: „Ein Neubau beim Laichle würde das Problem im Taubental nicht lösen.“ Auch er plädierte im Wald für eine Beschilderung.
Die Diskussion endete nach knapp zwei Stunden. Eine Arbeitsgruppe soll sich nun gründen – mit der Jugend und der Verwaltung sowie mit Vertretern von Forst und Naturschutz.