Themenabend bezahlbarer Wohnraum
Kürzlich lud der söl e.V. zu einem Themenabend in den Bunten Hund ein. Zu Beginn führte Sebastian Fritz, der Fraktionsvorsitzende der söl-Fraktion im Gmünder Gemeinderat, in das Thema ein. Die Zahl derer, die eine bezahlbare Mietwohnung in der Stadt suchen, ist weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat auf maßgebliche Initiative der söl-Fraktion 2020 eine Quote zur Schaffung von Wohnraum in diesem Segment einstimmig beschlossen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Mietbelastungsquote in Deutschland laut statistischem Bundesamt immer weiter angestiegen ist. Damit gemeint ist der Anteil dessen, was man für die Miete, gemessen am Einkommen, ausgibt. Aus diesem Grund sei Schwäbisch Gmünd, so der Standpunkt der söl-Fraktion, wie viele andere Städte darauf angewiesen, auf die Umsetzung der Quote zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu bestehen. Freikäufe von dieser Quote, wie bei der Bebauung am Salvator, sollte es aus Sicht der söl-Fraktion zukünftig nicht mehr geben.
Regina Krieg, die in der a.l.s.o. Familien in herausfordernden Lebenssituationen berät, bestätigte den Bedarf an solchen Wohnungen aus ihrer täglichen Arbeit. Auch Carola Hauck von der Migrationsberatung des Diakonieverbandes Ostalb hat immer wieder mit Klientinnen und Klienten zu tun, die auf der verzweifelten Suche nach einer bezahlbaren Wohnung sind. Immer wieder begegnen ihnen Fälle von Mieterinnen und Mietern, wo diese in eigentlich unzumutbaren Wohnungen wohnen. Eine anwesende Frau erzählte, dass sie in einer verschimmelten Wohnung wohnen würde und, um nicht gekündigt zu werden, behalte sie das für sich. Dies aus Angst davor, dann in eine viel teurere Wohnung umziehen zu müssen, die sie sich womöglich nicht leisten kann. Ebenfalls bemängelt wurde die Tatsache, dass es wohl bei einigen Wohnbauunternehmen keine Warteliste mehr gibt. Dies bedeutet, dass man die wenigen freien Wohnungen mit hohem Aufwand auf online Portalen suchen muss.
Aus diesem Grund betonten die zahlreichen Anwesenden einmal mehr die Notwendigkeit, den Beschluss zur Anwendung der Quote im Neubau anzuwenden. Man erwarte, dass die Quote als nächstes auf dem Areal des ehemaligen Bauhofs zur Anwendung komme. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es erwiesenermaßen so ist, dass die Spannungen in durchmischten Wohngebieten deutlich geringer sind als in homogenen Wohngebieten. Also auch aus sozialpolitischer Sicht seien heterogene Wohngebiete das Gebot der Stunde.