Themenabend Fahrradstraße

Der söl e.V. lud kürzlich in den Bunten Hund ein, um über die zurückliegende Entscheidung des Gemeinderates zur Fahrradstraße Klarenbergstraße zu diskutieren. Das große Interesse zeigte, dass sowohl die Anwohner, als auch verschiedene Parteien und Vertreter diverser bürgerschaftlicher Gruppen überhaupt nicht mit der Entscheidung einverstanden sind.
Der Fraktionsvorsitzende der söl-Fraktion im Gmünder Gemeinderat, Sebastian Fritz, begrüßte die anwesenden und betonten noch einmal, wie lange die Diskussion um Gmünds erste Fahrradstraße bereits läuft. Mehrere einstimmige Beschlüsse wurden vom Gemeinderat und seinen Ausschüssen gefasst, die allesamt das Ziel haben, Gmünd sicherer für Fußgänger und Radfahrer zu machen und die Innenstadt Lebenswert zu halten. Mit der zurückliegenden Entscheidung wurde dieser jahrelange Prozess mit einem Schlag zunichte gemacht und Gmünd wieder um viele Jahre zurückgeworfen. Ebenfalls völlig unverständlich sei aus seiner Sicht, wie Stadträte heute dagegen stimmen können, die über ihre Fraktionsvertreter bisher in alle Prozesse eingebunden waren?
Hans Peter Weiß aus der Südstadt beschrieb die Entscheidung, der auch eine jahrelange Bürgerbeteiligung vorausging, “als Schlag ins Gesicht“ der Anwohner und der ehrenamtlichen die sich für die Südstadt engagieren. Stephan Siegel, ebenfalls Anwohner der Klarenbergstraße kritisierte die Unterschriftensammlung der Jungen Union, die auf einer falschen Grundlage argumentiert hätten.
Auch Elmar Kluske vom ADFC fand deutliche Worte. Seiner Ansicht nach wurden keine Argumente genannt, außer die Verengung der Diskussion auf den Wegfall von Parkplätzen.
Der Sprecher des Arbeitskreises Mobilität und Verkehr, Andrej Sielicki, zeigte sich ebenfalls sehr enttäuscht und überlegt einen Infovortrag mit einem Beispiel einer Fahrradstraße aus einer anderen Stadt durchzuführen.
Mehrere Anwohner aus der Südstadt mit kleinen Kindern waren ebenfalls sehr enttäuscht und fragten sich, ob erst etwas passieren muss, bis endlich etwas geschieht. Regelmäßig gebe es an der Ecke Klarenbergstraße/Gutenbergstraße gefährliche Situationen und nun hätte es eine tolle Lösung gegeben. Umso unverständlicher sei es, dass die Sicherheit der Kinder bei der Abstimmung der Mehrheit im Gemeinderat scheinbar keine Rolle gespielt hätte. Stattdessen Ideologie statt echter Lösungen.
Der Grünen Stadtrat Charly Miller bemängelte das weiterhin bestehende Defizit bei der Mitsprachemöglichkeit bei solchen Entscheidungen im Gemeinderat. Bei der finalen Debatte hätten nicht einmal Vertreter aus der Südstadt sprechen dürfen. Mit einem Ortsvorsteher/Ortschaftsrat wäre man so nicht umgesprungen.
Am Ende wurde dann über das weitere Vorgehen diskutiert. Die zahlreichen anwesenden waren sich einig, dass man das so nicht stehen lassen könne und wollen nun intensiv überlegen, wie sie diese vergleichsweise sehr günstige Lösung, die die Stadt lebenswerter macht und vor allen Dingen die Sicherheit der Radfahrenden und derer die zu Fuß unterwegs sind berücksichtigt, retten können.
Wer aus terminlichen Gründen an dem Treffen nicht teilnehmen konnte, aber grundsätzlich interessiert ist mitzuarbeiten, darf sich gerne auf der Homepage https://www.sozial-oekologisch-links-gd.de/ informieren oder direkt mit dem Vereinsvorstand unter verein@sozial-oekologisch-links-gd.de Kontakt aufnehmen.