Wie viel Platz braucht Gmünd zum Wachstum bis 2035?
Die Meinungen über den neuen Flächennutzungsplan sind im Gemeinderat sehr geteilt. Das Gremium soll am Mittwoch abstimmen.
Schwäbisch Gmünd. Wo in Gmünd soll Platz für Gewerbe oder Wohnungsbau sein, wo für Landwirtschaft oder Natur? Im Groben soll das der Flächennutzungsplan regeln. Die neue Fassung des Plans, die bis 2035 gelten wird, soll der Gemeinderat am Mittwoch, 20. November, verabschieden.
Reichen 4,6 Hektar für Gewerbeansiedlungen?
Der Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Gerhard Hackner, sagte in der Vorberatung, die zum Verbrauch geplante Fläche sei von 183,7 auf 155 Hektar gesenkt worden. Doch die Planung sei kein Erfolg für die Entwicklung der Stadt, wandte Martin Bläse (CDU) ein. Dass grade mal 4,6 Hektar neue Gewerbeflächen vorgesehen seien, sei schwer erträglich. Auch die Verwaltung hätte sich mehr Flächen für Gewerbe und Wohnungsbau gewünscht, ergänzte OB Richard Arnold. Gabriel Baum (Grüne) dagegen stellte fest, dieser Plan leiste keinen Beitrag zur Vorgabe des Landes, zu einem Nullwachstum beim Flächenverbrauch zu kommen. Fürs Gewerbe gebe es noch genügend Reserveflächen. Auf Nachfrage von Andreas Wörner (AfD) konkretisierten Gerhard Hackner und Wirtschaftsbeauftragter Alexander Groll, dass im bisher geltenden Flächennutzungsplan noch 12,1 Hektar für Gewerbe frei seien. Firmen wie Weleda oder Leicht hätten sich Reserveflächen gesichert.
Man müsse Möglichkeiten finden, dass freiwerdende Gewerbeflächen wieder an die Stadt zurückkommen, sagte Dr. Constance Schwarzkopf-Streit (BL). Die söl-Fraktion wird dem Planwerk nicht zustimmen, prognostizierte Sebastian Fritz. Der geplante Flächenverbrauch sei viel zu hoch, damit werde Gmünd weitere landwirtschaftliche Fläche verlieren.
Zustimmung kündigte dagegen Peter Vatheuer (FDP/FW) an, schließlich sei der Plan „nicht in Stein gemeißelt“.
Copyright Gmünder Tagespost, 16.11.2024